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VFA legt mit "Statistics 2002" die aktuellen Branchen-Daten vor

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Berlin (ots)

Yzer: Pharmastandort Deutschland fällt international zurück -
Politik muss innovationsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen
"Die forschenden Arzneimittelhersteller sind weiterhin eine
stabile Größe für den Standort Deutschland." Dieses Fazit zog
Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender
Arzneimittelhersteller (VFA), heute in Berlin bei der Vorstellung von
"Statistics 2002", den aktuellen Daten der Arzneimittelindustrie in
Deutschland. Yzer verwies darauf, dass die VFA-Mitgliedsunternehmen
in 2001 ihre Investitionen mit knapp 1,3 Milliarden Euro um 19,9
Prozent gesteigert hätten. Die Zahl der Beschäftigten sei um 1,9
Prozent auf 80.116 Mitarbeiter angewachsen, während der Zuwachs im
Bundesdurchschnitt aller Branchen nur 0,2 Prozent gelegen habe. "Im
internationalen Vergleich hat der Standort jedoch den Anschluss an
die Weltspitze verloren", erklärte die VFA-Hauptgeschäftsführerin. 
So konnten die VFA-Mitglieder im Jahr 2001 zwar ihren Umsatz um 9,4
Prozent auf insgesamt 21,3 Milliarden Euro steigern, "damit gehört
Deutschland weltweit allerdings erneut zu den unterdurchschnittlich
wachsenden Märkten".
Auch beim Zugang zu innovativen Arzneimitteln liege Deutschland
auf den hinteren Plätzen. Yzer: "Zwar hat die Abschaffung der
Arzneimittelbudgets in 2001 eine Trendwende gebracht, doch die
Versorgungsdefizite haben sich dadurch nicht signifikant abbauen
lassen." So entfielen auf einen Euro, den die Krankenkassen im Jahr
2001 ausgaben, lediglich 3,7 Cent auf innovative Arzneimittel.
Diese Marktentwicklung verstärkt nach Yzers Einschätzung den "seit
Jahren anhaltenden Trend" zur Investitionsverlagerung. Noch 1997 habe
Deutschland bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung hinter den
in der Arzneimittelforschung mit Abstand führenden USA innerhalb
Europas auf dem ersten Platz gelegen. "Inzwischen haben uns
Großbritannien und Frankreich auf den dritten Platz verwiesen",
stellte Yzer fest. Großbritannien beschäftige inzwischen auch mehr
Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung als Deutschland. In der
klinischen Forschung spielten die Briten international ebenfalls eine
führende Rolle, während die Bedeutung Deutschlands abnehme.
Die Gründe für den Verlust der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands seien vielschichtig. Nach Yzers
Ansicht "ist ein aktuell entscheidender Faktor der politisch gewollte
und initiierte Anstieg der Reimporte" mit festgelegten Umsatzquoten
der Gesetzlichen Krankenversicherung von 5 Prozent in 2001 und 7
Prozent in 2002. In der Folge sei ihr Marktanteil auf dem
Apothekenmarkt seit 1998 um mehr als 300 Prozent angestiegen.  Da
sich die Preise der Reimporte denen der Originale inzwischen deutlich
angenähert hätten, "profitiert hier in erster Linie der Reimporteur,
nicht aber die Gesetzliche Krankenversicherung, geschweige der
Patient", kritisierte die VFA-Hauptgeschäftsführerin. "Mit dieser
innovationsfeindlichen Politik wird der forschenden Industrie Umsatz
entzogen, der nicht in Forschung und Entwicklung reinvestiert werden
kann. Wer hier auf Verpacker und Umpacker setzt, kann als innovativer
Standort langfristig einpacken", unterstrich Yzer die Forderung des
VFA, die Umsatzgarantien für Importeure aufzuheben.
"Um die Wettbewerbsfähigkeit des Pharmastandortes Deutschland zu
sichern und zu stärken, muss die Politik innovationsfreundliche und
langfristig verlässliche Rahmenbedingungen schaffen", bekräftigte
Yzer. Es gehe um ein positives Klima für die Ansiedlung und den
Ausbau industrieller Produktionen sowie die Förderung der Akzeptanz
neuer Technologien. Gleichzeitig sei eine Neuausrichtung und enge
Verzahnung der Gesundheits-, Wirtschafts- und Forschungspolitik
erforderlich.
"Nur ein Wachstumsmarkt zieht Forschung, Entwicklung und
Produktion an. Der Wachstumsmarkt Gesundheit muss sich auch in
Deutschland entwickeln können", forderte die Hauptgeschäftsführerin
des VFA. Überdies gelte es, Qualitätsmängel, Versorgungsdefizite und
mangelnde Leistungsfähigkeit im deutschen Gesundheitswesen zu
beseitigen. Dazu sei eine konsequente Ausrichtung auf mehr Wettbewerb
erforderlich: "Unmittelbar nach der Bundestagwahl müssen deshalb die
Weichen für eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens gestellt
werden. Nur durch eine Gesundheitsstrukturreform wird sich die beste
Qualität in der Versorgung der Patienten durchsetzen und werden
Innovationen für das Gesundheitswesen stimuliert", erklärte Yzer.
Die aktuellen Zahlen:
Umsatz: Die Mitgliedsunternehmen des VFA konnten im Jahr 2001
einen Umsatzanstieg von 9,4 Prozent auf insgesamt 21,3 Milliarden
Euro verzeichnen, während das Umsatzplus der Arzneimittelindustrie in
Deutschland insgesamt lediglich 7,2 Prozent betrug.
Beschäftigte: Die Zahl der Beschäftigten in den
VFA-Mitgliedsunternehmen stieg erneut überdurchschnittlich an: Im
Jahr 2001 um 1,9 Prozent auf 80.116 Mitarbeiter. Dieser Zuwachs liegt
deutlich über dem Bundesdurchschnitt aller Branchen von 0,2 Prozent.
Damit entfallen auf die forschenden Arzneimittelhersteller rund zwei
Drittel der insgesamt 114.959 Arbeitsplätze der pharmazeutischen
Industrie in Deutschland.
Investitionen: Investitionen der VFA-Mitglieder von knapp 1,3
Milliarden Euro bedeuten für 2001 ein Investitionsplus von 19,9%.
Davon entfallen 230 Millionen Euro auf  Forschung und Entwicklung (+
9,9%).
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE): Die
VFA-Mitgliedsunternehmen steigerten in 2001 ihre FuE-Aufwendungen um
7,3 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro - das sind täglich 9,3 Millionen
Euro, die in Deutschland in den Forschungs- und
Entwicklungsabteilungen der VFA-Mitglieder für neue und bessere
Medikamente eingesetzt werden.
Export: Die pharmazeutische Industrie in Deutschland erzielte in
2001 bei einem Exportvolumen von 19,8 Milliarden Euro einen
Exportüberschuss von 7,4 Milliarden Euro.
Neue Medikamente: Im Jahr 2001 konnten die VFA-Mitglieder 29
Arzneimittelinnovationen auf den deutschen Markt bringen. Die meisten
neuen Wirkstoffe sind zur Bekämpfung von Krebs und von Infektionen
(je fünf Innovationen).
Gentechnik: Die VFA-Mitglieder konnten in 2001 ihre Umsätze mit
rekombinanten Medikamenten um 21,6 Prozent auf zwei Mrd. Euro
steigern. Die Zahl der FuE-Beschäftigten im Bereich der Gentechnik
wuchs um 11,7 Prozent auf 1.475. Die Zahl der Patentanmeldungen aus
Deutschland für Arzneimittel mit biotechnischem Bezug ist 2001 um
13,7 Prozent auf 208 angestiegen, damit liegt Deutschland in Europa
an der Spitze.
Im Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) haben sich 44
führende forschende Arzneimittelhersteller zusammengeschlossen. Sie
repräsentieren mehr als zwei Drittel des deutschen
Arzneimittelmarktes.
Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:
Marc Rath
Tel.: 030/20604-203
Fax:  030/20604-209 
Mail:  m.rath@vfa.de

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