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Negative Prognose für den Pharmastandort Deutschland in 2003 / Scheuble: Rot-grüner Aktionismus führt zu Stellenabbau, Umsatzrückgang und Forschungsverlagerungen

Negative Prognose für den Pharmastandort Deutschland in 2003 /
Scheuble: Rot-grüner Aktionismus führt zu Stellenabbau,
Umsatzrückgang und Forschungsverlagerungen
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Berlin (ots)

"Die Gesundheitspolitik der Bundesregierung schadet
dem medizinischen Fortschritt in Deutschland. Im blinden Aktionismus
der Kostendämpfung verfallen, treibt sie das Gesundheitswesen weiter
und immer tiefer in die Krise und gefährdet gleichzeitig den
Pharmastandort Deutschland", kritisierte der Vorstandsvorsitzende des
Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), Prof. Dr.
Bernhard Scheuble, heute in Berlin die geplanten massiven Einschnitte
im Arzneimittelbereich. Mit einem Zwangsrabatt, einem Preisstopp und
Festbeträgen für patentgeschützte Arzneimittel sollen die forschenden
Arzneimittelhersteller nach den Regierungsplänen gleich dreifach
belastet werden.
Diese Politik der rot-grünen Koalition, so Scheuble, bremse
Investitionen und Innovationen in Deutschland aus. Die Konsequenz
dieser verfehlten Gesundheitspolitik zeige die Prognose für das Jahr
2003 auf, die traditionell zum Jahresende bei den
VFA-Mitgliedsunternehmen erhoben werde: "Noch nie waren die Prognosen
 so negativ wie in diesem Jahr." Zum ersten Mal seit 1996 plant eine
weit überwiegende Mehrheit der Unternehmen (82,1 Prozent) den Abbau
von Arbeitsplätzen. Die Möglichkeit, zusätzliche Arbeitsplätze zu
schaffen, sehen nur noch 7,1 Prozent der Unternehmen - so wenig wie
nie zuvor.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen (53,6 Prozent) erwartet, dass
2003 ihre Umsätze in Deutschland zurückgehen. 7,1 Prozent gehen von
einer Stagnation aus. Nur 28,6 Prozent rechnen allenfalls mit einer
geringfügigen Steigerung. Für das Jahr 2002 hatten noch fast 70
Prozent eine Umsatzsteigerung einkalkuliert.
"Ein wesentlicher Grund für die gedämpften Umsatzerwartungen im
nächsten Jahr ist die Aussicht auf weiter sinkende Preise ohne
steigende Absatzchancen", erläuterte der VFA-Vorstandsvorsitzende.
Fast 80 Prozent der befragten VFA-Mitgliedsfirmen (78,6 Prozent)
rechnen mit rückläufigen Preisen, die meisten Unternehmen stellen
sich sogar auf deutliche Preissenkungen ein.
Scheuble: "Die Regierungspläne, die Marktpreisbildung auch bei
patentgeschützten Innovationen außer Kraft zu setzen, behindert die
Erforschung und Entwicklung neuer Wirkstoffe in Deutschland." Die
geplanten Festbeträge und die angekündigte zusätzliche
Kosten-Nutzen-Prü-fung dieser Arzneimittel seien Beleg für die
Diskriminierung von Innovationen.  "Der für unsere Branche
essentielle Patentschutz wird entwertet und zugleich die Versorgung
der Patienten erneut verschlechtert."
Die Konsequenz dieser Pläne: Fast die Hälfte der Unternehmen (48,1
Prozent) beabsichtigt, im nächsten Jahr die Aufwendungen für
Forschung und Entwicklung (FuE) in Deutschland zurückzufahren. Ein
weiteres Viertel (25,9 Prozent) plant, die FuE-Aufwendungen
einzufrieren. Im Vorjahr rechneten noch über 40 Prozent mit einer
Erhöhung. "Damit wird sich der Wettbewerb der Forschungsstandorte
weiter zu ungunsten Deutschlands verschieben", prognostizierte der
VFA-Vorsitzende. Denn die Tendenz, die FuE-Ausgaben im Ausland zu
erhöhen, ist bei den VFA-Mitgliedsunternehmen ungebrochen: drei
Viertel (76,0 Prozent) der Unternehmen äußerten diese Absicht für das
Jahr 2003.
Scheubles Fazit: "Das Vorschaltgesetz der Bundesregierung ist ein
Innovations-Behinderungs-Programm, ein Investitions-Stopp-Programm
und ein Arbeitsplatz-Abbau-Programm." Der VFA-Vorstandsvorsitzende
forderte einen grundlegenden Systemwechsel, statt die allein auf
Kostendämpfung ausgerichtete Gesundheitspolitik weiter fortzusetzen.
Eine durchgreifende und nachhaltige Strukturreform müsse eine neue
Balance von Solidarität einerseits und Selbstbestimmung sowie
Eigenverantwortung des Versicherten andererseits schaffen. "Eine
sozial flankierte Einführung und Stärkung marktwirtschaftlicher
Strukturen wird die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems
steigern und die Qualität der Versorgung für die Patienten erhöhen",
bekräftigte Scheuble.
"Ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen wird nur mit einer Förderung
des Wettbewerbs und einer Neugestaltung des solidarischen Ausgleichs
funktionieren. Dann besteht die Chance, dass die Frage nach der
besten Therapie und nicht allein die Frage nach deren 
Finanzierbarkeit wieder im Vordergrund steht", so der
VFA-Vorstandsvorsitzende abschließend.
Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:
VERBAND FORSCHENDER ARZNEIMITTELHERSTELLER E.V. (VFA)
Marc Rath
Pressesprecher
Hausvogteiplatz 13
10117 Berlin
Tel: 030/20604-203
Fax: 030/20604-209
Mail:  m.rath@vfa.de
www.vfa.de

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