Hertha BSC startet Schutzkonzept
Mit “Wo ist Lotte?” hilft Hertha BSC ab sofort Betroffenen von Diskriminierung im Umfeld des Stadionbesuchs.
Bei Heimspielen der Alten Dame kommen zehntausende Menschen im Berliner Olympiastadion zusammen und erleben gemeinsam die schönste Nebensache der Welt: ein Fußballspiel! Unser blau-weißes „Wohnzimmer“ soll dabei auch wirklich für alle Stadionbesuchenden ein Ort des Wohlfühlens sein. Deshalb ist es Hertha BSC ein Anliegen, dass sich alle Personen - ganz gleich ob sie arbeiten oder zu Gast sind – im und um das Olympiastadion herum wohl und sicher fühlen.
Sexismus, Rassismus oder Queerfeindlichkeit - Diskriminierung jeglicher Art ist leider noch immer ein Problem in unserer Gesellschaft und auch im Fußball. Solchen grenzüberschreitenden Übergriffen am Spieltag will der Hauptstadtclub von nun an noch entschlossener entgegenwirken und den schutzsuchenden Personen Hilfe bieten. Ab sofort startet das Schutzkonzept „Wo ist Lotte?“. Der Schutz von Betroffenen steht hierbei im Mittelpunkt. Bei Heimpartien sind Helferinnen und Helfer vom „Team Lotte“ in auffälligen pinken Westen im Stadionumlauf unterwegs, zudem gibt es einen Schutzraum. Diesen können Betroffene aufsuchen und sich dort an einem sicheren Rückzugsort Unterstützung und Hilfe holen. Vor Ort gibt es eine psychosoziale Notfallbetreuung und es bestehen Kontakte zum Sanitätsdienst. Zudem kann Hertha BSC schutzsuchende Personen an ausgebildete Partnerorganisation weiterleiten, die über die „erste Hilfe“ und den Spieltag hinaus professionelle Betreuung gewährleisten.
Wie funktioniert‘s?
Wenn Stadionbesuchende Diskriminierung, Belästigung, Bedrohung, Bedrängnis, Beleidigung oder Gewalt (körperlicher oder psychischer Art) erfahren, möchte der Hauptstadtclub einen sicheren Ort sowie Hilfe bieten. Das Angebot richtet sich an alle Menschen, die am Spieltag Hilfe brauchen, auch an Gästefans. Das ehrenamtliche „Team Lotte“ ist im Stadion unterwegs und direkt ansprechbar. Mit dem Codewort „Wo ist Lotte?“ können sich schutzsuchende Personen in oder nach unangenehmen Situationen an sämtliches Stadion- oder Hertha-Personal wenden. Die Nutzung des Codewortes soll die Hemmschwelle senken, einen Übergriff anzusprechen. Das informierte Personal stellt dann Kontakt zum geschulten “Team Lotte” her, das Betroffene entweder zum Schutzraum bringt oder anderweitig hilft. Darüber hinaus können Stadionbesuchende das „Team Lotte“ auch auf direktem Weg kontaktieren oder den Schutzraum in Block O aufsuchen.
Hertha BSC ist sich der Hemmschwelle, die eine Meldung einer Belästigung oder einer Diskriminierung bedarf, bewusst. Aus diesem Grund steht der Hauptstadtclub schutzsuchenden Personen auch außerhalb des Spieltages über woistlotte@herthabsc.de zur Verfügung. Hier besteht die Möglichkeit, auch im Nachhinein anonym Fälle zu melden und Unterstützung zu bekommen – sowohl als Betroffene als auch als bezeugende Person.
Gemeinschaftsprojekt in stetiger Weiterentwicklung
Ein Hertha-Projektteam aus den Abteilungen Fanbetreuung, Corporate Social Responsibility und Digitale Medien hat dieses Hilfsangebot im Zeitraum von anderthalb Jahren ausgearbeitet. Möglichkeiten zur Rücksprache und Unterstützung haben dabei diverse Beratungsstellen, das Projekt „Vielfalt im Stadion“ der Kompetenzgruppe Fankulturen und sportbezogene soziale Arbeit ( KoFas) sowie das Fanprojekt geboten. „Als Hauptstadtclub ist es unser Ziel und unsere Verantwortung, allen Stadionbesuchenden ein schönes Spieltagserlebnis zu bieten, bei dem sie sich wohl und sicher fühlen. Das Konzept „Wo ist Lotte?“ stellt einen wichtigen Schritt zu einem sicheren Stadionerlebnis für alle dar“, unterstreicht Geschäftsführer Thomas E. Herrich die Wichtigkeit einer solchen Initiative. Das Projektteam wird das Hilfsangebot nach und nach weiterentwickeln und wenn nötig weiter anpassen.
Der Name und das Codewort „Wo ist Lotte?“ sind angelehnt an „Luisa ist hier“ - das Hilfsangebot für Frauen und Mädchen bei sexueller Belästigung. Dieses hat der Münsteraner Frauen-Notruf 2016 gestartet, mittlerweile ist es in mehreren Bundesländern bekannt und etabliert. Mit der Wahl von „Lotte“ soll damit ein typischer Berliner Frauenname präsent sein, gleichzeitig passt der Spitzname von Charlotte zum Hertha-Standort in Charlottenburg.
Das Wichtigste im Überblick:
Schutzraum: Block O
Kontakt Team Lotte:
0172 3204566 (erreichbar per SMS, WhatsApp oder Anruf bei akuten Fällen am Spieltag)
woistlotte@herthabsc.de (erreichbar auch außerhalb des Spieltages)
Pressekontakte:
Theresa Hentschel-Boese
Leiterin CSR
Hertha BSC GmbH & Co. KGaA
theresa.hentschel-boese@herthabsc.de
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