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Weltjugendtag als Anstoß für eine "Erneuerung des Denkens und Handelns"
Tietmeyer-Interview zum Besuch von Papst Benedikt XVI.

Köln / Mailand (ots)

In einem Interview mit der katholischen
Mailänder Tageszeitung Avvenire hat Prof. Dr. Hans Tietmeyer,
Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
(INSM), sich zuversichtlich gezeigt, dass alle religiösen
Konfessionen in Deutschland vom Papstbesuch profitieren werden. Denn
der Besuch werde die "alte und neue Rolle der Kirche in der
Gesellschaft von heute und morgen erneut deutlich machen". Gleichwohl
warnte Tietmeyer vor überzogenen Erwartungen in Bezug auf eine
Annäherung der katholischen und der evangelischen Kirche: "Natürlich
können die noch bestehenden Glaubensunterschiede in einer solchen
Begegnung nicht einfach überwunden werden. Dazu kann nur die
geduldige Fortsetzung der Glaubensgespräche beitragen." Die Begegnung
mit dem neuen Papst werde jedoch das hierfür notwendige gegenseitige
Vertrauen stärken.
Stellung nahm der frühere Bundesbankpräsident auch zum Besuch des
Papstes in einer Kölner Synagoge. "Deutschland wird immer mit seiner
nationalsozialistischen Vergangenheit und den damals begangenen
Verbrechen leben müssen", antwortete er auf eine entsprechende Frage
der Zeitung. Wenn Papst Benedikt XVI. die Kölner Synagoge besuche,
dann habe das, so Tietmeyer, "eine doppelte Bedeutung: Zunächst macht
der Papst deutlich, dass er auch zur jüdischen Religion die Hand
ausstreckt und ihre große, nicht nur historische Bedeutung
anerkennt." Damit setze er das Wirken von Papst Johannes Paul II.
fort. Der Besuch eines deutschen Papstes macht laut Tietmeyer aber
auch deutlich, "dass die katholische Kirche in Deutschland das
respektvolle Zusammenleben mit den Juden für besonders wichtig hält."
Wohl habe die katholische Kirche in der Nazizeit "überwiegend an der
Seite der verfolgten Juden gestanden". Aber, so Tietmeyer, "es gab zu
dieser Zeit auch bei manchen Katholiken eine distanzierte Position
gegenüber den Juden." Der Besuch des Papstes demonstriere, dass eine
solche Distanz keine Grundlage habe.
Tietmeyer äußerte die Hoffnung, dass der Weltjugendtag ein Signal
gegen die fortschreitende Säkularisierung und für eine "Neubesinnung
in Richtung christlicher Wertorientierung und neuer Spiritualität
geben könnte. Die jungen Teilnehmer aus aller Welt sollten gemeinsam
erleben und erkennen, dass sie auch Verantwortung tragen für andere."
Dann, so erklärte der INSM-Kuratoriumsvorsitzende, könnten die
persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer einen wichtigen Anstoß für
eine Erneuerung des Denkens und Handelns möglichst vieler Menschen
geben.
Tietmeyer, der zunächst Theologie und dann als Stipendiat des
bischöflichen Cusanus-Werks Volkswirtschaft studiert hatte, engagiert
sich seit dem Jahr 2000 auch für die wirtschafts- und
sozialpolitische Erneuerung Deutschlands. Im Juni 2002 hatte er in
Berlin den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Karl
Kardinal Lehmann, zu einem Vortrag über dieses Thema eingeladen. Was
Kardinal Lehmann über Reformen aus christlicher Sicht sagte, ist auf
www.insm.de nachzulesen.

Pressekontakt:

Dieter Rath
Tel.: (0221) 4981-400
E-Mail: rath@insm.de

Tasso Enzweiler
Tel.: (0221) 4981-404
E-Mail: enzweiler@insm.de

Original content of: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), transmitted by news aktuell

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