Utz Claassen im Gespräch mit Thomas Oppermann: Der Weg des geringsten Widerstands führt uns bequem in den Abgrund
München (ots)
Unter diesem Motto diskutierte Utz Claassen Dienstagabend in Berlin mit Thomas Oppermann, dem Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, die Thesen seines neuen Buches "Unbequem", das am Montag, 28. Oktober, bei Ariston erschienen ist. Mit "Unbequem" legt der erfolgreiche und streitbare Manager und Sanierer, Unternehmer, Wissenschaftler und Publizist Utz Claassen die Bestandsaufnahme eines Unbequemen vor, erläutert seine Handlungsmaximen und spricht Klartext über aktuelle Themen aus Politik und Wirtschaft. Im Interview mit der WELT hatte Claassen zuvor bereits die Steilvorlage für das Gespräch geliefert: Er wolle in die Politik gehen und schließe auch eine Parteineugründung nicht aus; zu wenige Persönlichkeiten aus der Wirtschaft seien politisch aktiv.
Intensiv diskutierten Claassen und Oppermann über zwei der Kernthemen des Buches, Energiepolitik und Eurokrise. Oppermann bestätigte im Gespräch zum großen Teil Claassens Standpunkte: Dass die von der noch geschäftsführenden Bundesregierung initiierte "Energiewende" mit ihren Kosten und den absehbaren Folgen für Wirtschaft und Umwelt in eine Katastrophe führen könne, wenn man nicht endlich auch über die mit der Energiewende verbundenen unbequemen Wahrheiten spreche - und dass eine Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa von bis zu 65 Prozent einer Kernschmelze der Perspektiven einer ganzen Generation gleichkomme, die zu unüberschaubaren Konsequenzen führen könne, wenn man auf dem scheinbar bequemen Weg bleibe und weiterhin allein monetäre Rettungspakete nach Süden schicke, statt wirkliche konjunkturelle und strukturelle Hilfe zu leisten.
Claassens Bonmot, der Euro hänge an der Morphiumpumpe, gefiel Oppermann so gut, dass er es sich ausleihen und bei nächster Gelegenheit bei EZB-Chef Draghi anbringen wollte. Wäre er Regierungschef, antwortete Thomas Oppermann auf die Frage von Moderator Frank Capellan launig, würde er Utz Claassen zum Energieminister machen - mit der Begründung, Claassen sei ein Spezialist für die aussichtslosen Fälle. Bereits einleitend hatte Oppermann zu Claassens Buch anerkennend gesagt, er beneide den unbequemen und mutigen Autor um seine Intelligenz. Claassen seinerseits würdigte Oppermann als besonders ehrlichen und glaubwürdigen Politiker, der schon oft unbequeme Themen mutig angesprochen habe, wie etwa Studiengebühren oder zuletzt die Bürgerrechte.
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