Stuttgarter Nachrichten: Trittin begrüßt spätes Erwachen deutscher Autobauer beim Rußfilter
Stuttgart (ots)
Bundesumweltminister Jürgen Trittin will deutschen Autoherstellern Druck machen, Dieselfahrzeuge mit Rußfiltern auszurüsten, damit die Gesundheitsgefährdung durch Rußpartikel abnimmt. "Wir wollen Grenzwerte festlegen, die sich am Stand der Technik orientieren", sagte Trittin in einem Interview mit den "STUTTGARTER NACHRICHTEN" (Montagausgabe). "Ich begrüße das späte Erwachen der deutschen Autobauer, nicht zuletzt weil sich Diesel-Pkw als sparsame Fahrzeuge erwiesen haben, die weniger Treibstoff verbrauchen", sagte Trittin. Die deutsche Autoindustrie versuche einen selbst verschuldeten technischen Rückstand aufzuholen, sagte Trittin. Es sei seit Jahren bekannt, dass es möglich sei, mehr als 90 Prozent der Rußpartikel aus Pkw herauszufiltern. Und Hersteller aus anderen Ländern hätten gezeigt, dass man mit dieser Technik 500000 Fahrzeuge verkaufen könne. Die deutschen Autohersteller, die sich lange gegen Partikelfilter gesträubt haben, präsentieren auf der IAA in Frankfurt Autos mit Rußfilter.
Der Bundesumweltminister verwies darauf, dass er bereits im Februar gemeinsam mit Frankreich die Initiative ergriffen hatte, um in der EU wesentlich strengere Abgasvorschriften für Dieselfahrzeuge einzuführen. Diese Euro-5-Norm soll spätestens ab 2010 gelten. "Zurzeit führen wir darüber Gespräche mit der Automobilindustrie. Ich kann mir vorstellen, dass derjenige, der sich dann vor 2010 umweltpolitisch vorbildlich verhält, dafür bei der Kfz-Steuer belohnt wird." Ab 2005 gilt die nicht so strenge Euro- 4-Norm.
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