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Stuttgarter Nachrichten: Stuttgarter Nachrichten zu Müntefering/Schröder:

Stuttgart (ots)

Noch glaubt der Kanzler, mit der Abgabe von
Verantwortung an einen loyalen Parteisoldaten die eigene Macht zu
stabilisieren. Welch ein Irrtum! Müntefering wird kein Parteichef mit
der beschränkten Prokura eines Generalsekretärs sein, kein
Vorsitzender im Schatten des Kanzlers. Im Gegenteil: Müntefering hat
künftig das letzte Wort. Auch darüber, wer 2006 Kanzlerkandidat sein
wird. Es wäre für Schröder schon ein Erfolg, wenn er die Balance
zwischen den roten Machtzentren einigermaßen im Lot halten kann.
Schröders Autorität wird nun davon abhängen, ob die überfällige
Kabinettsumbildung tatsächlich seine Handschrift tragen wird.
Dennoch: Aus eigener Stärke - wie 2002, als die SPD nur wegen ihm
hauchdünn als Sieger ins Ziel kam - ist Schröder nicht mehr Kanzler.
Er braucht "Münte". Und der muss versuchen, die Kanzler-Schwäche zu
kaschieren. Bis es nicht mehr geht.
ots-Originaltext: Stuttgarter Nachrichten

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Redaktion
Joachim Volk
Telefon: 07 11 / 72 05 - 704
Email: cvd@stn.zgs.de
Homepage: http://www.stuttgarter-nachrichten.de

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