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Stuttgarter Nachrichten: Stuttgarter Nachrichten zu DaimlerCrysler

Stuttgart (ots)

STUTTGARTER NACHRICHTEN: DaimlerChrysler
verschärft Qualitätsansprüche in der Softwareentwicklung Stuttgart–
DaimlerChrysler will künftig an die Entwicklung der Elektronik die
gleichen Maßstäbe anlegen wie an die Mechanik. Forschungs- und
Technologievorstand Thomas Weber sagte den „Stuttgarter
Nachrichten“(Dienstagsausgabe): „Wir haben hier die
Qualitätsansprüche verschärft und sehen durchgängig, auch bei unseren
Partnern in der Zulieferindustrie, erste Erfolge.“ Laut Weber, der ab
1. Mai auch die Entwicklung der Mercedes Car Group verantwortet,
werde die Entwicklung nach einem klaren Zeitraster an einem gewissen
Punkt vor der Serienfertigung eingefroren: „Bei der Elektronik hat
man sich durch die technischen Möglichkeiten mitunter dazu verleiten
lassen, Software kurzfristig noch einmal zu verändern.“ Gerade die
streikende Elektronik hatte Mercedes zuletzt viele negative
Schlagzeilen beschert. Der Forschungschef kündigte an, dass
DaimlerChrysler die Komplexität der Fahrzeuge reduzieren werde: „Wir
überfordern den Kunden, wenn wir alles, was technisch realisierbar
ist, gleichzeitig ins Auto bringen. Nicht die Zahl der Innovationen
ist entscheidend, sondern ihr Nutzwert für den Autofahrer.“ Nicht
alles, was technisch möglich sei, werde auch von den Kunden
gewünscht: „Ich kann mir gut vorstellen, dass zum Beispiel die
mechanische Fensterkurbel in den Fondtüren eine Renaissance erleben
wird.“ Weber räumte ein, dass „in der Vergangenheit bei allen, die
mit der Elektronik experimentiert haben, auf Grund der Möglichkeiten,
die diese bietet, der Spieltrieb durchgegangen ist“. Die Forschungs-
und Entwicklungsarbeit konzentriere sich nun darauf, „die
Störanfälligkeit drastisch zu senken und Interferenzen einzelner
Elektronikbausteine gänzlich auszuschließen“. Die branchen- und
markenübergreifende Initiative Autosar bietet laut Weber dabei die
Chance, sich auf gemeinsame Standard zu einigen und Entwicklungs- und
Qualitätsprinzipien auf alle Lieferanten zu übertragen. Die
Möglichkeiten digitaler Entwicklungsprozesse will Weber zuvörderst
dazu nutzen, den Reifegrad der Produkte zu erhöhen: „Die Zeit, die
wir durch die neuen Prozesse gewinnen, investieren wir in den
Produktentstehungsprozess.“ Mehr Tempo erhofft sich Weber auch von
der Neuausrichtung der Forschungs- und Entwicklungsbereiche im
Konzern. Dass die Verantwortung künftig in einer Hand liege, schaffe
die optimale Voraussetzung, „den Transfer von Forschungsergebnissen
ins Serienfahrzeug ohne organisatorische Hemmschwellen effizient und
schnell zu realisieren“. Vor allem die Elektronik mit ihren kürzeren
Innovationszyklen mache effiziente Übergabeprozesse und kurze Wege
notwendig.
ots-Originaltext: Stuttgarter Nachrichten

Rückfragen bitte an:

Stuttgarter Nachrichten
Redaktion
Joachim Volk
Telefon: 07 11 / 72 05 - 704
Email: cvd@stn.zgs.de
Homepage: http://www.stuttgarter-nachrichten.de

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