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Stuttgarter Nachrichten: Stuttgarter Nachrichten: SPD-Abgeordneter Rolf Stöckel: Das Sterbenlassen unter bestimmten Bedingungen straffrei stellen

Stuttgart (ots)

Stuttgarter Nachrichten: SPD-Abgeordneter Rolf
Stöckel: Das Sterbenlassen unter bestimmten Bedingungen straffrei
stellen
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Rolf Stöckel hat sich dafür
ausgesprochen, das Sterbenlassen unter bestimmten Bedingungen
straffrei zu stellen. Den „Stuttgarter Nachrichten“ (Mittwochausgabe)
sagte er „Wenn ein Patient verfügt, dass sein Leiden verkürzt werden
soll und der Arzt dem entspricht, dann sollte der Straftatbestand der
Tötung auf Verlangen nicht greifen. Natürlich nur unter der
Voraussetzung, dass alles nachprüfbar ist.“ Als Beispiel nannte
Stöckel die Schmerztherapie: „Dort komme es bisher rein rechtlich
nicht so sehr darauf an, ob eine Dosierung, die den Patienten
möglichst schmerzfrei stellen soll, im Nebeneffekt das Leben
verkürzt. Entscheidend ist die Intention des Arztes. Setzt er die
Dosierung nach bestem Wissen und Gewissen so ein, dass die Schmerzen
gelindert werden? Oder intendiert er, das Leiden zu verkürzen – und
damit das Leben? Letztere Variante ist strafbar. Dabei weiß jeder,
der sich in der Praxis auskennt, dass beide Intentionen sich häufig
überlagern.“ Natürlich könne man nicht für jeden Fall eine Regelung
treffen, sagte Stöckel. „Wir sollten aber überprüfen, ob wir Gesetze
verändern, um denkbare Ausnahmen zu ermöglichen.“ Der SPD-Politiker
denkt an eine „analoge Regelung zum Paragrafen 218: Abtreibung bleibt
rechtswidrig, aber der Gesetzgeber muss prüfen, ob es nicht
straffreie Ausnahmen geben kann“. Stöckel bezeichnete es als
überfällig, die heute bereits erlaubte indirekte Sterbehilfe durch
eine klare Definition von der direkten, aktiven Sterbehilfe
abzugrenzen, die auch künftig in Deutschland verboten bleiben müsse.
„Die geltende Gesetzeslage ist erschreckend unklar. Ich teile nicht
die Meinung, dass jede Konkretisierung einen Tabubruch darstellt, der
letztlich der Euthanasie Vorschub leistet.“ Gemeinsam mit
Abgeordneten anderer Parteien arbeiten Stöckel an einer
Gesetzesinitiative. Sie soll noch vor der Sommerpause in den
Bundestag eingebracht werden.
Rückfragen: Stuttgarter Nachrichten, Redaktion Politik, 0711-7205 727
ots-Originaltext: Stuttgarter Nachrichten

Rückfragen bitte an:

Stuttgarter Nachrichten
Redaktion
Joachim Volk
Telefon: 07 11 / 72 05 - 704
Email: cvd@stn.zgs.de
Homepage: http://www.stuttgarter-nachrichten.de

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