Stuttgarter Nachrichten: Islamrat: Bischof Hubers Aufforderung grenzt an Beleidigung
Stuttgart (ots)
Stuttgart. Der Vorsitzende des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland, Ali Kizilkaya, verwahrt sich gegen Vorhalte, die in Deutschland lebenden Muslime würden den Terrorismus nicht klar genug verurteilen. Den Stuttgarter Nachrichten (Mittwochausgabe) sagte Kizilkaya: [EMPTYTAG]Es ist für Muslime in Deutschland selbstverständlich, die Unmenschlichkeit des Terrorismus zu verurteilen. Wir haben das immer wieder getan, zuletzt mit einer gemeinsamen öffentlichen und sehr eindeutigen Erklärung nach den Anschlägen in Madrid. Kizilkaya stellte klar: Terroristische Gewalt bedroht nicht nur eine bestimmte Gruppe von Menschen, sondern die gesamte Menschheit und damit auch die Muslime. Die Frage ist nur, ob es sinnvoll ist, das jeden Tag zu wiederholen Der Islamratsvorsitzende zeigte sich verärgert über die Aufforderung des EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, die Muslime müssten sich klar vom Terrorismus distanzieren. Ich bin überrascht, dass auch die evangelische Kirche offenbar nicht frei ist von gewissen Vorurteilen. Die Äußerung von Herrn Huber unterstellt, muslimische Organisationen würden sich nicht ausreichend vom Terrorismus distanzieren. Das grenzt an Beleidigung. Er fügte hinzu: Ich weiß nicht, was Herr Huber erwartet. Sollen wir Polizeiaufgaben übernehmen? Sollen wir nach Beslan fahren? Sollen wir uns in den Tschetschenien-Krieg einmischen? Ich glaube nicht, dass das unsere Aufgabe ist. Die Aufforderung von Herrn Huber ist populitsisch. Frei nach dem Motto: Jetzt sollen die Muslime endlich mal was machen.
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