Stuttgarter Nachrichten: zu Kassen/Beiträge
Stuttgart (ots)
Die politische Debatte um die Höhe der Krankenkassenbeiträge nimmt mehr und mehr hysterische Züge an. Es wird der Eindruck erweckt, als hinge die Zukunft des Standorts in erster Linie davon ab, dass AOK und Co möglichst rasch eine kräftige Senkung verkünden. Wenn aber überhaupt jemand vehement niedrigere Kassensätze einklagen darf, dann sind es die Patienten. Sie allein haben den Versicherern dank drastisch erhöhter Zuzahlungen Überschüsse in Milliardenhöhe beschert. Sollten diese Mittel nun dazu benutzt werden, die ohnehin ansehnlichen Bezüge einzelner Kassenfunktionäre noch weiter zu erhöhen, wäre dies eine beispiellose Frechheit. Eigentlich käme darauf nur eine Reaktion in Frage: prompter Kassenwechsel. Die seriös arbeitenden Kassen dagegen haben gute Argumente, Beitragssenkungen gründlich zu wägen. Da ist zum Beispiel die gesetzlich vorgeschriebene Schuldensenkung, von der letztlich auch die Versicherten profitieren werden. Ob dann noch Spielraum bleibt, muss sich auch mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung zeigen, an der die Kasseneinnahmen hängen.
ots-Originaltext: Stuttgarter Nachrichten
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