Stuttgarter Nachrichten: zu Simonis:
Stuttgart (ots)
Heide Simonis hat verloren. Erst die Wahl in Schleswig-Holstein, jetzt auch ihr Amt als Ministerpräsidentin. Zu dünn war das Eis, das Simonis über die Legislaturperiode hätte tragen müssen. Gerade weil ihre Mehrheit im Parlament nur auf dem fragwürdigen Machtanspruch einer politischen Minderheit beruhte, hätte Simonis bereits im ersten Wahlgang ihr fragiles Bündnis geschlossen hinter sich bringen müssen. Wie anders hätte Simonis den Wählern zwischen Nord- und Ostsee beweisen können, dass ihre magere Minderheit so stabil ist, um im zermürbenden Politikalltag fünf Jahre berechenbare und erfolgreiche Arbeit abzuliefern? Schleswig-Holstein steht vor einem Neubeginn. Mit einer großen Koalition, die CDU wie SPD Gelegenheit gibt, zu beweisen, dem Land eine bessere Perspektive zu bieten. Oder mit einer Neuwahl mit dann ungleich verteilten Risiken. Beides wäre allemal besser, als dass die SPD mit einem neuen Kandidaten an einen Bündnis festhielte, das bereits bei der ersten Bewährungsprobe so kläglich gescheitert ist.
ots-Originaltext: Stuttgarter Nachrichten
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