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Stuttgarter Nachrichten: Alfred Grosser: Männerfreundschaft mit Putin verhöhnt demokratische Ideen Europas -Berlin und Paris müssen Führungsanspruch in Europa aufrechterhalten

Stuttgart (ots)

Der deutsch-französische Politikprofessor Alfred
Grosser übt scharfe Kritik an der Russlandpolitik von Bundeskanzler
Gerhard Schröder und Frankreichs Präsident Jacques Chirac. Den
Stuttgarter Nachrichten (Freitag) sagte der in Paris lebende
Wissenschaftler und Autor: „Russlands Präsident Putin
Männerfreundschaft zu bekunden, ist das Verhöhnen der demokratischen
Idee, für die dieses Europa stehen soll.“ So habe ausschließlich
US-Präsident Bush erkannt, dass der 9. Mai 1945 im Baltikum keinen
Sieg bedeute, sondern die Unterwerfung unter die Sowjetunion.
Grosser: „Weder Schröder noch Chirac haben das Putin zu sagen
gewagt.“
Mit Blick auf die neue EU-Verfassung appellierte er ferner an
Schröder und Chirac, den deutsch-französischen Motor anzutreiben. Nur
so könnten die beiden Länder ihren Führungsanspruch in Europa
aufrechterhalten: „Die EU-Verfassung ist mehr von britischen als von
deutsch-französischen Ideen geprägt“, so Grosser: „Berlin und Paris
müssen endlich entdecken, dass wir 25 sind.“ Die Bürger wüssten gar
nicht, was Brüssel leiste. Zudem tricksten Berlin und Paris
gleichermaßen: „Beide stimmen im EU-Rat für eine Maßnahme – die
Ausführung liegt bei der Kommission –, um diese dann wegen der
furchtbaren Maßnahme anzugreifen.“ Grosser lobte das EU-Parlament als
„den einzigen Ort, an dem es transnationale Fraktionen gibt. Jetzt
müssen die Parteien ihre Vertretungen in Brüssel nur noch ernst
nehmen.“
ots-Originaltext: Stuttgarter Nachrichten
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=39937

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Redaktion
Joachim Volk
Telefon: 07 11 / 72 05 - 7120
Email: cvd@stn.zgs.de
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