30.12.2005 – 19:19

Stuttgarter Nachrichten: zu Kindesmissbrauch:

Fast jede Lebensäußerung in diesem Land
unterliegt behördlicher Reglementierung und Aufsicht. Kinder in die
Welt setzen aber darf jeder. Und sind sie erst da, kümmert das
niemanden mehr. Es ist an der Zeit, diese Unkultur des Wegschauens zu
beenden. Erste Vorschläge sind unterbreitet. Sie zielen auf mehr
staatliche Einflussnahme. Ein zentrales Argument dagegen lautet, dass
Elternliebe sich nicht per Gesetz verordnen lässt. Das stimmt
natürlich. Aber wo Eltern eklatant in ihren Pflichten versagen,
sprich: die körperliche und seelische Unversehrtheit ihres
Nachwuchses gefährden, muss der Staat dies doch zumindest erkennen
können. Mehr Wachsamkeit von uns allen gegenüber der Verwahrlosung
und Misshandlung von Kindern schließt das nicht aus.

ots-Originaltext: Stuttgarter Nachrichten

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