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Stuttgarter Nachrichten: Günter de Bruyn: Im Osten tobt sich Frustration aus - "Freiheit nicht stärker einschränken als nötig"

Stuttgart (ots)

Nach Ansicht des Schriftstellers Günter de Bruyn
fördert Perspektivlosigkeit den zunehmenden Rechtsextremismus unter 
ostdeutschen Jugendlichen. Den Stuttgarter Nachrichten (Freitag) 
sagte er anlässlich seiner Ehrung mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis
am selben Tag: "Die erschreckenden rechtsextremistischen Tendenzen, 
die sich vor allem in der Jugend Ostdeutschlands bemerkbar machen, 
haben vor allem soziale Gründe. Was sich hier austobt ist 
Frustration, Perspektivlosigkeit und Bildungsmangel." Das beste 
Mittel dagegen wäre die Beseitigung der Arbeitslosigkeit. De Bruyn, 
der Nazi- und SED-Herrschaft erlebte, sagte: "Bequemer ist es, alles 
der DDR-Vergangenheit anzulasten, aber diese Ausrede ist verjährt."
Der 80-Jährige warnt davor, Freiheit politisch allzu stark 
einzuschränken. "Bedroht ist Freiheit auch durch uns selbst, wenn wir
sie nämlich um unserer Sicherheit willen stärker einschränken, als 
tatsächlich nötig ist." Sogar durch politische Korrektheit werde die 
Freiheit eingeengt. "Politische Korrektheit bringt solche 
umständlichen Begriffe wie "Menschen mit Migrationshintergrund" 
hervor und machte jede Diskussion über Probleme der Zuwanderung, der 
Parallelgesellschaften und Ähnliches schwierig, weil jede falsche 
Vokabel schon rufschädigend sein kann."

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: 0711 / 7205 - 7110
cvd@stn.zgs.de

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