BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
BVR zum Weltspartag 2007: Vermögen der Bundesbürger steigt auf 8 Billionen Euro
Berlin (ots)
Auf einen neuen Höchststand von 8 Billionen Euro ist das Nettovermögen der Bundesbürger nach Berechnungen des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) gestiegen. Bereinigt um die Verbindlichkeiten verfügten die privaten Haushalte im vergangenen Jahr über ein Geldvermögen von 2.963 Milliarden Euro. Zusätzlich besaßen die Bundesbürger Sachanlagen in Höhe von 5.080 Milliarden Euro. Jeder Bundesbürger verfügte damit im Durchschnitt über ein Nettovermögen von 97.710 Euro.
Bundesbürger legten 158 Milliarden Euro zurück
Der konjunkturelle Aufschwung hat die privaten Haushalte im vergangenen Jahr nur zum Teil erreicht. Das den privaten Haushalten zur Verfügung stehende Einkommen stieg im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent auf 1.516 Milliarden Euro. Bereinigt um den Anstieg der Verbraucherpreise in Höhe von 1,7 Prozent blieb den Bundesbürgern damit nur ein magerer Zuwachs an Kaufkraft. Der private Verbrauch wurde im vergangenen Jahr mit 2,3 Prozent etwas stärker ausgeweitet als das Sparen (1,5 Prozent), die Sparquote - das Verhältnis des Sparens zum verfügbaren Einkommen - blieb aber unverändert bei 10,5 Prozent.
Bundesbürger tilgen per Saldo Kredite
Die privaten Haushalte verfügten im vergangenen Jahr über Anlagemittel in Höhe von 174 Milliarden Euro. Neben dem Ersparten erhielten die Bundesbürger Vermögensübertragungen von Staat, wie etwa über die Eigenheim- oder Riesterzulage. Einen Teil der auf die hohe Kante gelegten Mittel verwendeten die Bundesbürger zur Tilgung von Krediten (7 Milliarden Euro). Nach 2005 wurde im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik weniger Geld bei Banken ausgeliehen als zurückgezahlt. Von den Anlagemitteln verwendeten die privaten Haushalte knapp 40 Milliarden Euro für Sachinvestitionen in Wohnbauten und Ausrüstungsgüter. Begünstigt durch Sondereffekte im Wohnungsbau erreichte damit die Investitionstätigkeit das höchste Niveau seit dem Jahr 2001. In Finanzanlagen flossen die übrigen knapp 128 Milliarden Euro.
Jeder dritte Euro bei Banken gespart
Bei der Geldanlage nehmen Bankguthaben eine tragende Rolle im Portfolio der Bundesbürger ein. Mit 42 Milliarden Euro wanderte jeder dritte Euro auf Bankguthaben. Nachdem das Anlegerinteresse in den Jahren 2002 bis 2005 stark auf Sichteinlagen fokussiert war, wurden im Jahr 2006 verstärkt Termingelder nachgefragt. Von zusätzlicher Nachfrage profitieren konnten auch die Sparbriefe, während Sparguthaben erneut abgebaut worden.
Versicherungen bleiben die Nummer 1
Das Versicherungssparen blieb auch im Jahr 2006 die Nummer 1 unter den Anlageklassen. Mit 51 Milliarden Euro fielen die Neuanlagen der privaten Haushalte zwar etwas geringer aus als im Vorjahr. Der Anteil der Versicherungen an der Geldvermögensbildung lag mit 40 Prozent nur wenig niedriger als ein Jahr zuvor. Dem Versicherungssparen ähnlich sind die Ansprüche der privaten Haushalte aus betrieblichen Pensionsrückstellungen. Ihr Anteil an der Geldvermögensbildung lag im vergangenen Jahr bei 6 Prozent.
Mittelabfluss bei Investmentfonds trotz Aktienhausse
Leicht rückläufig entwickelte sich die Nachfrage nach Wertpapieren. Mit knapp 27 Milliarden Euro bzw. 21 Prozent wurde etwa jeder fünfte Euro in Wertpapieren investiert. Vor dem Hintergrund steigender langfristiger Zinsen waren die festverzinslichen Papiere Favorit bei den Bundesbürgern. Trotz der starken Kursgewinne am Aktienmarkt entwickelten sich sowohl die direkten Aktienanlagen als auch die Anlagen in Investmentfonds rückläufig. Offenbar hat sich auch fünf Jahre nach dem Aktiencrash des Jahres 2001 noch kein neues Vertrauen der Bundesbürger in die Aktie als Anlageform herausbilden können.
(Die aktuelle Studie des BVR ist im Internet unter www.bvr.de / Publikationen, Studien/Konjunktur abrufbar. Der Weltspartag wird am 30. Oktober 2007 begangen.)
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