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Die Deutsche Kreditwirtschaft zum Finanztest-Ergebnis betreffend Dispozinsen

Berlin (ots)

Banken und Sparkassen informieren ihre Bestandskunden bereits in den Kontoauszügen über die jeweils aktuellen Dispozinsen. Neukunden können die Höhe der Dispozinsen über das Preis- und Leistungsverzeichnis oder den Preisaushang erfahren. In zahlreichen Fällen sind die Konditionen zudem über das Internet abrufbar. Darauf weist die Deutsche Kreditwirtschaft anlässlich der aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest zu Dispozinsen hin.

Dispokredite stellen ein besonders flexibles und kurzfristig nutzbares Kreditangebot dar. Dieser erhöhte Nutzungsspielraum für den Kunden spiegelt sich zwangsläufig auch in höheren Zinsen im Vergleich zu Ratenkrediten wider. Die Vorhaltung und Überwachung von Dispokrediten ist für die Kreditinstitute aufwändiger als bei anderen Krediten. Der größte Anteil der Dispozinsen ist auf unterschiedlich hohe Kostenbestandteile wie beispielsweise Refinanzierungskosten, Eigenkapitalkosten, Risikoprämie und die Kosten des operativen Geschäfts zurückzuführen. Es besteht kein direkter Zusammenhang zwischen der Höhe des Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Dispozinsen. Aus diesem Grund ist der EZB-Leitzins auch eine ungeeignete Bezugsgröße für die Bemessung der Dispozinsen. Die Differenz zwischen EZB-Leitzins und Dispozins ist insbesondere nicht mit der Gewinnmarge der Kreditinstitute gleichzusetzen.

Wie die Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt, variieren die Zinsen für Dispokredite deutscher Banken und Sparkassen je nach Anbieter. Der Kunde hat also in der Regel die Möglichkeit, unter einer Vielzahl von Angeboten zu wählen. Dabei sollte er aber berücksichtigen, dass der Blick auf den Dispozins allein zu einer verkürzten Betrachtung führt. Bei der Beurteilung der Leistung eines Kreditinstituts rund um das Girokonto sollte das Gesamtpaket betrachtet werden. Auch Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass nicht allein der Dispozins, sondern die Kosten und Leistungen für das Gesamtpaket eines Girokontos maßgeblich sind.

Beim Spitzengespräch Anfang Oktober 2012 zwischen Bundesverbraucherministerin Aigner und der Deutschen Kreditwirtschaft sowie Verbraucherschützern hat die Kreditwirtschaft ihre Bereitschaft erklärt, dort - wo erforderlich - Maßnahmen zu größerer Transparenz zu prüfen. Dies wird Gegenstand des weiteren Dialogs sein.

Pressekontakt:

Für die Deutsche Kreditwirtschaft
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Tel. 030/2021-1300
Fax: 030/2021-1905
E-Mail: presse@bvr.de
www.die-deutsche-kreditwirtschaft.de

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