HIV/Aids-Epidemie breitet sich in Osteuropa und Zentralasien weiter aus
Renovabis betont die Bedeutung von kombinierten HIV/Aids- und Suchthilfeprojekten
Freising (ots)
Die Zahl der HIV-Infizierten in Osteuropa und Zentralasien steigt weiterhin rasch an. Aktuellen Schätzungen der Organisation UNAIDS zufolge, hat sich in der Region die Anzahl der Menschen, die mit dem HI-Virus leben, nahezu verdreifacht. Die weltweit höchsten Zuwachsraten weisen Länder wie die Ukraine und Russland auf. In der Ukraine seien 1,1 Prozent der Erwachsenenbevölkerung betroffen, so Klemens Ochel vom Missionsärztlichen Institut in Würzburg. Vor allem die Entwicklung in Zentralasien sei aber auch besorgniserregend: "Bei der aktuellen Neuinfektionsrate in Armenien, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan wird sich die Anzahl der Betroffenen in den genannten Ländern in vier bis fünf Jahren verdoppeln", sagt Ochel.
Renovabis arbeitet bereits seit mehreren Jahren eng mit kirchlichen Partnern in Osteuropa zusammen, um infizierten Menschen Hilfe anzubieten und präventive Maßnahmen zu ermöglichen. Aus Anlass des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember weist Renovabis auf die Bedeutung von kombinierten HIV/Aids- und Suchthilfeprojekten hin: Die Hauptgruppe der Betroffenen in Osteuropa sind weiterhin Männer, die Drogen nutzen. Die fehlenden gesundheitlichen Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten für drogensüchtige Menschen wirken sich maßgeblich auf die Ausbreitung von HIV und AIDS, aber auch Tuberkulose aus. Aus diesem Grund setzt Renovabis auf die Unterstützung von Projekten, in denen die Immunschwächebehandlung der HIV-Patienten mit einer Therapie für Suchtkranke verbunden wird.
Aktuell fördert Renovabis in Starokonstiantyniv im Westen der Ukraine die Fertigstellung eines Rehabilitationszentrums des Kapuzinerordens für Suchtkranke und Menschen mit HIV-Aids. Ziel ist es, die Patienten in einer Langzeittherapie sowohl medizinisch als auch sozialpsychologisch zu betreuen und damit den mit der Suchtproblematik verbundenen Folgeproblemen entgegenzuwirken. Den gleichen Ansatz verfolgt das Rehabilitationszentrum "Nazareth" der griechisch-katholischen Caritas in Drohobych, das Renovabis seit 2004 unterstützt. Beide Zentren besitzen aufgrund ihres kombinierten Ansatzes in der Ukraine eine Modell- und Pilotfunktion.
Insgesamt erhält jedoch in Osteuropa immer noch ein Großteil der Menschen mit einer HIV-Infektion keinen oder nur unzureichenden Zugang zur Behandlung ihrer Immunschwäche. "In Russland und der Ukraine bekommen weniger als ein Viertel aller Betroffenen eine lebenserhaltende Therapie", so Klemens Ochel. Anders als in anderen Regionen steigt in Osteuropa und Zentralasien die Anzahl der Todesfälle als Folge einer AIDS-Erkrankung weiterhin, bestätigt auch die Organisation UNAIDS.
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