Deutsche-Medien-Manufaktur (DMM), ESSEN&TRINKEN
Neue Verbraucher-Studie: Ernährungstrends eröffnen neue Marktpotenziale
Hamburg (ots)
Lebensmittel Zeitung, Gruner + Jahr Media Sales, BRIGITTE und ESSEN & TRINKEN schauen den Deutschen in den Kühlschrank
Studie identifiziert zehn Ernährungstypen, darunter "Naturisten", "Tafelfreudige" und "Mr. und Mrs. Right"
Hamburg/Frankfurt am Main, 09.03.2012 - Vier Megatrends prägen die Ernährung der Deutschen. Das belegt eine psychologische Studie zu Ernährungsverhalten, Einstellungen und Bedürfnissen der Verbraucher, die Gruner + Jahr Media Sales, Linie Style, die Zeitschriften BRIGITTE, ESSEN & TRINKEN und die Lebensmittel Zeitung (Deutscher Fachverlag) jetzt gemeinsam vorlegen - ein zentraler Baustein der jüngst geschlossenen Kooperation zwischen Gruner + Jahr und der Lebensmittel Zeitung. Die Forscher des beauftragten Rheingold-Instituts fanden heraus, dass sich neben einem Naturtrend - verbunden mit Vertrauen in Bio-Produkte und Nachhaltigkeit - ein Wissenschaftlichkeitstrend abzeichnet. Dieser äußert sich in der Beachtung wissenschaftlicher Untermauerungen wie Siegel oder Prüfungen durch Lebensmittelinstitute. Hinzu kommen der Ästhetisierungstrend, der sich in einem Vertrauen auf stylishe, genussintensive Produkte und Gourmetwelten niederschlägt, sowie der Traditionstrend. Hier sympathisieren Verbraucher mit klassischen, bewährten Produkten - vom Eisbein bis hin zur Fertigsuppen-Tüte. Die Studie prognostiziert, dass die Trends Natur und Wissenschaftlichkeit künftig am meisten Einfluss auf das Verbraucherverhalten haben werden.
Alle Trends spiegeln vor allem ein Grundthema: Worauf ich mich im Mikrokosmos des Essens und Trinkens verlassen kann, wenn die Welt "da draußen" kriselt. Der Rückzug in die eigenen vier Wände und an den heimischen Herd vermittelt Sicherheit und Geborgenheit. Peter Esser, Verlagsleitung Lebensmittel Zeitung, betont, dass Ernährung eine Gelegenheit biete, "sich einen herrlich weiten, neuen Kosmos zu erschließen. Da dieser eigenverantwortlich gestaltet werden kann, schafft er Freiräume und eine breite Palette an Möglichkeiten."
Die Fülle von Alltagsoptionen rund um die eigene Ernährung führt zur Ausbildung zahlreicher unterschiedlicher Ernährungsstile. "Du bist, was Du isst", fasst André Pollmann, Gesamtanzeigenleiter Gruner + Jahr Media Sales, Linie Style (u.a. BRIGITTE, ESSEN & TRINKEN, GALA, GRAZIA), die Entwicklung zusammen. "So wie man seinen Lebensstil über die Kleidung oder Wohnungseinrichtung ausdrückt, so soll auch die Ernährung mehr und mehr die eigene Identität ausdrücken.
Die Studie konnte insgesamt zehn Ernährungstypen identifizieren. Darunter etwa die "Tafelfreudigen". Sie halten klassische Familienwerte hoch und pflegen einen kultivierten, gehobenen Lebensstil. Es gehört zum Selbstverständnis, dass die Dinge auch mal etwas mehr kosten. Gäste und Familie werden kulinarisch verwöhnt. Wird etwa eine Salami gekauft - bestenfalls im Delikatessengeschäft - dann ist es die luftgetrocknete aus der Toskana. Bodenständigen Genuss suchen dagegen "Naturisten". Sie mögen das Ursprüngliche und ziehen Energie aus dessen Kraft. Bei selbst gemachten Produkten kommen "Naturisten" ins Schwärmen. Sie vertrauen einer sandigen Kartoffel vom Wochenmarkt mehr als einer gewaschenen aus dem Supermarkt. Mit einer moralisch anspruchsvollen Ideologie ist die Ernährungsweise von "Mr. und Mrs. Right" verbunden. Dieser Typ orientiert sich überwiegend an Bio-Qualität. Curry-Wurst & Co stehen auf der Verbotsliste. Mit diesem hohen Anspruch an sich und ihre Ernährung wird gleichzeitig auch ein gewisser sozialer Status vermittelt. Mit der steigenden Bedeutung derartiger Ernährungsstile wird Essen und Trinken als Bestandteil des persönlichen "Gesamt-Lifestyles" immer wichtiger. Die Konsequenz: Es ist nicht mehr alles erlaubt. Ernährungsstile legen den Speiseplan fest - etwa "nur Bio". Allerdings sind diese Konformitätsmuster nur das "Standbein" der Ernährung. Mit dem "Spielbein" werden immer wieder Ausflüge in andere Stile unternommen. So möchte die experimentierfreudige Gewürzexpertin auch mal eine einfache Kartoffelsuppe genießen.
Die Studie zeigt Möglichkeiten auf, wie Lebensmittelhersteller das Potenzial aktueller Ernährungstrends mit ihrem Markenauftritt ausschöpfen können - ob in der Werbung oder über die Verpackung. Beispiel Regionalität: Hier schwingen Themen wie Natürlichkeit, Nachhaltigkeit und Arbeitsplatzsicherung mit. Effektive Image-Instrumente sind die Deklaration auf der Verpackung, die Verwendung von Landes- oder Stadtwappen, der Einsatz von Naturtönen oder möglicherweise der Verzicht auf Plastik. Beispiel Transparenz: Überzeugend wirkt die Sicherheit, dass alles - von der Ernte bis zum Küchentisch - seinen rechten Weg geht: Belegt durch Bilder vom Anbaufeld oder der Herstellung, Äußerungen von Firmenverantwortlichen über Produktionsprinzipien oder Zutaten-Abbildungen auf der Verpackung. Beispiel Siegel: Sie stehen für den kontrollierenden Blick, der nichts durchgehen lässt, und sind häufig eine Kaufentscheidungshilfe. Zu den vertrauensbildenden Siegeln gehören vor allem Ökotest und Stiftung Warentest, aber auch Demeter, MSC (Marine Stewardship Council) oder das EU-Biosiegel.
Darüber hinaus macht die Studie deutlich, dass Medien im Bereich Ernährung eine zentrale Rolle spielen. Sowohl als Meinungsbildner als auch als Identitätsstifter für die zahlreichen Ernährungsstile. Durch fundierte Medienberichterstattung erhalten Ernährungsthemen öffentliche Relevanz. Zugleich werden sie eingeordnet und bewertet. Kurz: Medien "machen" aktuelle Food-Themen. Die identitätsstiftende Funktion tritt auf, wenn Medien zu Vorbildern und Inspirationsquellen für Anhänger einzelner Ernährungsstile werden oder Plattformen für kulinarisch Gleichgesinnte etablieren. Mediale Stars, Botschafter und Absender der Stile sind prominente Chefköche. Produkte, Marken und Händler können zum Bestandteil oder zur Ausrüstung eines Stils werden.
"Zeitschriften verfügen über eine einzigartige Innovationskraft und Kompetenz in Sachen Ernährung", hebt André Pollmann hervor. Wie keine andere Mediengattung seien sie "imstande, Food-Trends und Ernährungsstile zu vermitteln und Orientierung zu geben. Zeitschriften können Ernährungs-Identitäten stärken und dieses Thema authentisch als wertvolle Facette eines modernen Lebensgefühls transportieren."
Weitere Informationen zur Studie "Vernunft und Versuchung Ernährungstrends und -typen in Deutschland. Eine tiefenpsychologische Analyse des rheingold-Instituts" erhalten Sie unter
www.lebensmittelzeitung.net/vernunft-versuchung
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