Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft
Freudenberg kauft Burgmann Dichtungswerke
Freudenberg und Burgmann nutzen gemeinsam Chancen auf dem Weltmarkt
Wolfratshausen/Weinheim (ots)
Freudenberg & Co., Weinheim, hat von den Burgmann Dichtungswerken in Wolfratshausen wesentliche Unternehmensteile insbesondere die Geschäftsbereiche Gleitringdichtungen, Kompensatoren und Automotive gekauft und erweitert damit seine Dichtungsaktivitäten. "Damit setzen wir unsere Strategie, außerhalb des Automobilsektors zu wachsen, in einem technologisch anspruchsvollen Markt um", sagte Dr. Peter Stehle, Mitglied der Unternehmensleitung von Freudenberg. Burgmann ist ein 120 Jahre altes Unternehmen mit Sitz in Wolfratshausen, Bayern. Weltweit beschäftigte das Unternehmen im vergangenen Jahr rund 3.300 Mitarbeiter, 1.100 davon an den deutschen Standorten Wolfratshausen und Eurasburg sowie in den Servicecentern. Mit einem Umsatz von rund 292 Millionen Euro (2002) gehört Burgmann zu den führenden Gleitringdichtungsherstellern der Welt und ist Marktführer in Deutschland. Über die Höhe des Kaufpreises haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Das Bundeskartellamt hat dem Kauf zugestimmt. Das Unternehmen heißt jetzt Burgmann Industries GmbH & Co. KG.
"Mit Freudenberg haben wir einen Traumpartner gefunden, mit dem wir die Chancen nutzen können, die sich derzeit auf dem Markt bieten", sagte Prof. Elmar Baur, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Burgmann. Freudenberg bringt langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Dichtungstechnik ein und verfügt mit seinem langjährigen Partner Eagle Industry, dem führenden japanischen Gleitringdichtungshersteller, über das Potenzial, die Aktivitäten von Burgmann international zu verstärken und zu erweitern.
Burgmann wurde im Jahr 1884 als Handelsgesellschaft für technische Artikel in Dresden gegründet. Das Unternehmen produzierte innovative maschinell geflochtene, selbstschmierende Stopfbuchspackungen und entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem bedeutenden Dichtungshersteller. Wichtigstes Produkt sind heute Gleitringdichtungen. Dabei handelt es sich um sog. mechanische Abdichtungen für Rotationsmaschinen, die in Temperaturbereichen zwischen minus 190 Grad Celsius und plus 450 Grad Celsius sowie bei Drücken bis zu 450 bar dicht halten müssen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen an den Starnberger See verlagert. Bis zum Verkauf an Freudenberg gehörte das Unternehmen der Familie Burgmann. Es ist wirtschaftlich erfolgreich und erzielte in den vergangenen Jahren Umsatzsteigerungen von jeweils über neun Prozent. Grund für den Verkauf war einerseits die zunehmende Konzentration auf den Weltmärkten und andererseits Regelungen im Testament von Feodor Burgmann, das er bei seinem Tod 1988 hinterließ. Darin ist geregelt, dass der Verwaltungsrat als Testamentsvollstrecker die Entwicklung des Unternehmens bis 2008 begleitet und gemeinsam mit den Erben die Entscheidung zur langfristigen Absicherung trifft
Innerhalb der Unternehmensgruppe Freudenberg ist Burgmann Industries eine von zehn operativ selbstständigen Geschäftsgruppen. Die bisherigen Burgmann-Geschäftsführer Prof. Elmar Baur (Vorsitzender) und Dr. Walter Steinbach werden das Unternehmen weiter leiten. Sie werden von Christoph Mosmann als weiterer Geschäftsführer und Jochen Strasser als stellvertretender Geschäftsführer unterstützt.
Freudenberg ist ein international ausgerichtetes Familienunternehmen mit einer breiten Produktpalette, die von dichtungs- und schwingungstechnischen Komponenten über Vliesstoffe, Bodenbeläge und mechanischen Haushaltsreinigungsprodukten (vileda(R)) bis zu Spezialschmierstoffen reicht. "Wir sind seit vielen Jahren in der Dichtungsbranche mit Schwerpunkt auf der Automobil- und der allgemeinen Industrie tätig und wollten unser Sortiment schon immer mit hochwertigen Gleitringdichtungen abrunden", sagt Dr. Peter Stehle, Mitglied der Unternehmensleitung von Freudenberg & Co. Ohne Burgmann Industries erwirtschaftet Freudenberg im Geschäftsfeld Dichtungs- und Schwingungstechnik einen Umsatz von über zwei Milliarden Euro. Das Gesamtunternehmen erzielte einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro und beschäftigt an 140 Standorten in der Welt 28.000 Mitarbeiter.
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