Spießrutenlauf in deutschen Zulassungsstellen
Kfz-Versicherer Direct Line fordert Online-Zulassungsverfahren
Berlin (ots)
Mehr als die Hälfte aller Befragten, die je auf einer Kfz-Zulassungsstelle waren, beschweren sich über zu lange Wartezeiten und ein kompliziertes Anmeldeverfahren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Kfz-Direktversicherers Direct Line zu den Verhältnissen in deutschen Kfz-Zulassungsbehörden. Das von Direct Line beauftragte Meinungsforschungsinstitut GEWIS befragte 1.053 Frauen und Männer zwischen 18 und 65 Jahren zu ihren Kritikpunkten am Anmeldeverfahren. Der Kfz-Versicherer startet jetzt eine Kampagne zur Vereinfachung des Anmeldeverfahrens auf deutschen Zulassungsstellen.
Von Pontius nach Pilatus
Kampagnenauftakt war der gestern auf SAT 1 in "17:30" bundesweit ausgestrahlte Beitrag zum Kfz-Anmeldeverfahren in Deutschlands Zulassungsstellen, in dem die Ergebnisse der Direct Line - Umfrage veröffentlicht wurden. Demnach hat die Hälfte der Befragten schon einmal zwei Stunden oder länger auf einer Zulassungsstelle zugebracht. Jeder Fünfte gab sogar an, einen halben oder einen ganzen Tag benötigt zu haben. Wieder 50 Prozent ärgern sich über die vielen unterschiedlichen Anlaufstellen, an denen der Autobesitzer sich anmelden, TÜV- und ASU-Prüfberichte vorlegen, einen Versicherungsnachweis erbringen, an der Kasse bezahlen und zu guter Letzt das Nummernschild abholen muss.
Berufstätige, die gerne nach Feierabend den lästigen Behördengang erledigen würden, haben das Nachsehen, denn genau zu dieser Zeit haben Zulassungsstellen häufig schon geschlossen. So liegt denn auch der Punkt "unflexible Öff-nungszeiten" mit knapp 30 Prozent auf Platz Drei der Mängelliste.
Kfz-Zulassung via Internet "Wir halten es für nicht mehr zeitgemäß, dass Autofahrer in der Ära der elektronischen Datenverarbeitung immer noch so lange Zeit auf einer Behörde zubringen müssen, um ihr Auto an- oder umzumelden", äußert sich Gabriel Fetzberger, Vorstand der Direct Line Versicherung AG, zu den Umfrage-ergebnissen. Änderungen, wie die diesjährige Vereinfachung der Doppelkarte als Versicherungsnachweis bei der Zulassungsstelle oder die Bestellung eines Wunschkennzeichens online, seien begrüßenswerte aber nicht ausreichende Modernisierungsansätze.
Ungefähr zehn Millionen Kraftfahrzeuge werden jährlich an- oder umgemeldet. "Es ist an der Zeit, Alternativen zum herkömmlichen Anmeldeverfahren zu entwickeln", fordert Gabriel Fetzberger. Was bei Steuererklärung und Bankgeschäften schon längst möglich ist, könnte sich auch beim Zulassungsverfahren als praktikabel erweisen. Der Kfz-Direktversicherer Direct Line fordert daher die stärkere Einbindung der elektronischen Datenverarbeitung oder auch des Telefons. Denkbar wäre eine komplette Kfz-Anmeldung über das Internet. Die Bereitschaft dazu ist da. Die Umfrage zeigt, dass knapp die Hälfte der Befragten sich auch über das Internet anmelden würden. Die unter 40-jährigen sind mit 65 Prozent dabei besonders stark vertreten.
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