Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Wirtschaft ergreift Initiative für Erdgasmobilität
Breites Bündnis kündigt mehr Fahrzeugmodelle, mehr Tankstellen, mehr Biomethan an
Berlin (ots)
Führende Vertreter der Fahrzeughersteller und Energiewirtschaft sowie der Automobilkunden haben sich darauf verständigt, Erdgas und Biomethan als Kraftstoff zu stärken und damit einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu leisten. Die Mitglieder der "Initiative Erdgasmobilität" erklärten auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main, dass sie das Angebot an Erdgasfahrzeugen erweitern, das Tankstellennetz ausbauen und den Anteil an Biomethan im Kraftstoff Erdgas erhöhen wollen. Gleichzeitig sprachen sie sich für bessere politische Rahmenbedingungen aus, zum Beispiel für die Verlängerung der Energiesteuerermäßigung für Erdgas als Kraftstoff, für öffentliche Förderung beim Bau von Erdgastankstellen und eine transparente Preisauszeichnung.
"Gemeinsam wollen wir die großen Potenziale von Erdgas und Biomethan als klimafreundliche Kraftstoffe erschließen", sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena), die diese Initiative koordiniert. "Auch der Verkehrssektor muss einen Beitrag zur Energiewende leisten. Unsere Absichtserklärung zeigt allen Beteiligten, welche konkreten Schritte jetzt notwendig sind, um die Erdgasmobilität als wichtige Alternative im Verkehr zu etablieren."
Dr. Andreas Scheuer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, nahm die Absichtserklärung im Namen der Bundesregierung in Empfang und begrüßte die Initiative: "Ich freue mich, dass sich Energie- und Automobilunternehmen sowie der ADAC zusammengetan haben, um den Marktanteil von Erdgasfahrzeugen zu steigern. Klimaschutz und die Sicherung der Energieversorgung machen es nötig, dass wir die Energiebasis auch des Verkehrs auf ein breiteres Fundament stellen. Erd- und Biogas stellen dafür ein wichtiges Element dar, übrigens nicht nur für den Pkw, sondern auch für den Lkw. Der Ausbau des Tankstellennetzes, die Erweiterung der Fahrzeugpalette und ein entsprechendes Marketing sind dafür wichtige Elemente. Die Bundesregierung wird die Absichtserklärung im Rahmen ihrer 'Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie' intensiv prüfen und hier gemeinsam mit den Akteuren über konkrete Umsetzungsmaßnahmen beraten."
Mit einer deutlichen Erweiterung des Fahrzeugangebots wollen die an der Initiative beteiligten Fahrzeughersteller Daimler, Iveco Magirus und der Volkswagen Konzern den deutschen Markt für Erdgasfahrzeuge anschieben. Bis 2020 soll die Zahl der Erdgasfahrzeuge von derzeit 90.000 auf circa 1,4 Millionen steigen. Volkswagen wird seine Produktpalette von Erdgasfahrzeugen auf weitere Konzernmarken (Audi, Seat, Skoda) und Segmente ausweiten. So wird es ab Mitte 2012 beispielsweise in der Kleinwagenklasse den up! mit Erdgasantrieb geben. Erstmals wird in der Kompaktklasse ab Ende 2013 ein Erdgasfahrzeug angeboten, zum Beispiel der Audi A3. Bei Mercedes-Benz wird der Erdgasantrieb auch in der neuen B-Klasse zum Einsatz kommen. Die Nutzfahrzeughersteller Iveco und Mercedes erweitern ihr Angebot um branchen- und einsatzspezifische Baureihen mit Erdgasantrieb.
Die Zahl der heute 900 Erdgastankstellen will die "Initiative Erdgasmobilität" deutlich steigern. Dabei sollen vor allem hochfrequentierte Standorte erschlossen werden. Schließlich will das Bündnis dafür sorgen, dass bei förderlichen Rahmenbedingungen bis 2015 mindestens 20 Prozent des im Verkehr genutzten Erdgases durch klimafreundliches Biomethan ersetzt wird. Um Konkurrenzen zur Nahrungsmittelproduktion zu vermeiden, sollen dafür verstärkt Reststoffe verwendet werden.
Stephan Kohler betonte im Namen der Initiative die Vorzüge von Erdgas als Kraftstoff: "Erdgas und Biomethan verursachen weniger CO2-Emissionen. Der Verkehrssektor muss zudem zukünftig unabhängiger vom Erdöl werden. Erdgas ist eine etablierte Technologie, die schon am Markt verfügbar ist und für die Kunden auch finanzielle Vorteile birgt. Wer heute zu einem Erdgasfahrzeug wechselt, wird durch Steuererleichterungen vom Staat belohnt und zahlt beim Tanken deutlich weniger. Jetzt geht es darum, zügig die richtigen Rahmenbedingungen und die notwendige Infrastruktur zu schaffen, um die Kunden zu überzeugen."
Erdgasfahrzeuge lohnen sich finanziell besonders für die öffentliche Hand und gewerbliche Kunden, aber auch für Privatkunden mit hoher Fahrleistung. In den nächsten Jahren werden die Teilnehmer der Initiative daher ihre Marketingaktivitäten stärker koordinieren und auf diese Kundengruppen konzentrieren.
Die "Initiative Erdgasmobilität" vereint Fahrzeughersteller (Daimler, Iveco Magirus, Opel, Volkswagen Konzern, VDIK - Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller), Mineralölwirtschaft (BP / Aral, Shell, UNITI - Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen), Gaswirtschaft (erdgas mobil, Wingas), Biogaswirtschaft (VERBIO), Gastechnik (figawa - Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach) und den ADAC. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) begleitet und durch die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) koordiniert.
Die Absichtserklärung, druckfähige Fotos der Übergabe und weitere Informationen zur Initiative Erdgasmobilität stehen im Internet unter www.dena.de/presse
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