"Es macht mir nichts aus, über meine Bisexualität zu sprechen." - Kristanna Loken im Tele 5-Exklusiv-Interview // 'Painkiller Jane' ab 05. März immer donnerstags, 22.05 Uhr als Free-TV-Premiere auf Tele 5
München (ots)
Lange Partynächte, Sex mit Männern und Frauen und dabei immer Single. So kennt man Kristanna Loken ('Terminator 3'). Alles vorbei? "Das war die Kristanna von gestern", sagt die 29-Jährige im Tele 5-Exklusiv-Interview, dem auch ihr Gatte und Co-Star Noah Danby beiwohnt. Mit dem Spielfilmsender sprach das prominente Ehepaar über die Kraft der Liebe, schwierige Nacktszenen und ihre Rollen in 'Painkiller Jane'.
Tele 5 zeigt ab 05. März immer donnerstags um 22.05 Uhr als Free-TV-Premiere die Serie 'Painkiller Jane' mit Kristanna Loken.
Tele 5: Glückwunsch zur Hochzeit. Sie haben mal angekündigt, dass Sie immer Single bleiben wollen, Mrs. Loken.
Kristanna Loken: Das war die Kristanna von gestern. Ich bin erwachsen geworden. Ich habe jetzt endlich etwas, das größer ist als mein Ego oder mein Job. Unsere Liebe ist wie ein heiliger Ort, an dem ich immer in Sicherheit sein werde. Als ich jung war, habe ich sehr viel gearbeitet, das war ein sehr trügerischer Schutz.
Tele 5: Verliebt haben Sie sich am Set von 'Painkiller Jane'. Kannten Sie und Noah Danby sich schon vor dem Dreh?
Kristanna Loken: Nein. Aber ich kannte die Castingvideos. Ich durfte ja mitentscheiden, wer besetzt wird und wer nicht. Und als ich Noah gesehen habe, dachte ich sofort: 'Was für ein wahnsinnig gutaussehender Typ!' Später war ich begeistert davon, wie klar und bewusst er ist. Bei dem Dreh haben sich alle in Noah verliebt, und ich am allermeisten! Er hat diese magische Ausstrahlung. Zuerst waren wir nur Freunde und dann wurde mehr daraus, wir konnten gar nichts dagegen tun.
Tele 5: Wie würden Sie die Geschichte erzählen, Noah?
Noah Danby: Ich erinnere mich, dass ich in einen Raum kam und ich sah Kristanna. Es war wie in einem Traum: Wir sind aufeinander zugeschwebt und haben uns umarmt. Eine ganz innige Umarmung. Dann nahm sie mich fest an der Schulter und sagte irgendwas Verrücktes. Da musste ich lachen - und ihre unglaubliche Energie hat mich sofort in den Bann gezogen. Der Rest ist Geschichte und zwar eine sehr romantische!
Tele 5: Wollen Sie Kinder?
Kristanna Loken: Oh ja! In unserem Fünf-Jahres-Plan sind Kinder auf jeden Fall vorgesehen!
Tele 5: Ihre Nacktszene in 'Terminator 3' schrieb 2003 Filmgeschichte. Ist es schwierig für Sie, Haut zu zeigen?
Kristanna Loken: Diese Szene drehten wir am allerletzten Tag nach fünf Monaten Drehzeit und acht Monaten Training. Ich hatte alles getan, damit mein Körper in allerbester Form ist - daher ging ich sehr selbstsicher damit um, dass die ganze Welt mich nackt sehen würde. Aber wenn sie mich damit überfallen hätten, so von wegen "morgen musst du dich ausziehen", das hätte mir nicht gefallen! Generell habe ich, wenn die Rolle es verlangt, kein Problem mit Nacktszenen.
Tele 5: Sind Sie noch mit Arnold Schwarzenegger befreundet, dem Sie ja in 'T3' gehörig eingeheizt haben?
Kristanna Loken: Mein engster Freund ist er nicht, aber ich bekomme jedes Jahr eine Weihnachtskarte und manchmal treffen wir uns.
Tele 5: Jane ist eine Superheldin, aber sie hat auch Schwächen. Wie haben Sie die Figur für sich entwickelt?
Kristanna Loken: Ich habe den Comic gelesen und mich viel mit dem Schöpfer Jimmy Palmiotti unterhalten. Jimmy hat uns viel geholfen, er hat großartige Ideen.
Tele 5: Was ist Janes Botschaft an die Frauen?
Kristanna Loken: Seid stark und mutig und lasst euch nicht reinreden, wenn es um euren Körper geht!
Tele 5: Jane sagt in der Serie, sie würde sich ein heißes Sex-Wochenende wünschen - und zwar mit Brad Pitt UND Angelina Jolie. Ist das eine Anspielung auf Ihre, Kristannas bisexuelle Vergangenheit?
Kristanna Loken: Vielleicht fühlt sich Jane zu beiden Geschlechtern hingezogen. Vielleicht trinkt sie zu viel. Sie tut Dinge, die wir alle tun. Natürlich habe ich sehr persönliche Dinge aus meiner Vergangenheit in die Serie einfließen lassen. Und ja: ich habe mich mit Männern und mit Frauen getroffen. Ich war immer sehr offen, was meine Bisexualität angeht, es ist mir wichtig, ehrlich zu sein. Als moderne freie Frau kann ich zu dem stehen, was ich tue.
Tele 5: In 'Painkiller Jane' sind Sie nicht nur die Hauptdarstellerin, sondern Sie haben auch mitproduziert. Wie viel Einfluss hatten Sie tatsächlich?
Kristanna Loken: Jede Menge! Ich war beim Dreh in Vancouver einige Monate lang der einzige Producer, der überhaupt vor Ort war. Das heißt, ich wurde bei allem gefragt, was mit "Creative Producing" zu tun hat. Alle wollten ständig was von mir wissen! Ob Set Design, Drehorte, Genehmigungen oder Postproduktion - ich musste mich um alles kümmern. Und natürlich noch meine Dialoge und die Stunts beherrschen.
Tele 5: Klingt, als sei während des Drehs wenig Zeit für Party gewesen?
Kristanna Loken: Meine Arbeitswoche begann am Montag um 5 Uhr früh und ging bis Freitagnacht um 2 Uhr. Dann habe ich nur noch geschlafen. Aber wenn ich einen Dreh vollendet habe, dann bin ich nicht zu halten!
Tele 5: Haben Sie bei der Musik zur Serie eigentlich auch mitgemischt?
Kristanna Loken: Absolut! Gemeinsam mit dem Komponisten Matthew Hastings. Wir wollten, dass die Musik jung und schnell ist - wie ein Comic. Nichts sollte glatt sein, sondern alles wild, fiebrig und treibend!
Tele 5: Sie haben bei 'Painkiller Jane' u.a. eine Body-Kamera eingesetzt?
Noah Danby: Ich habe diese Bodycam einmal acht Stunden lang getragen. Das ist anders als alles, was ich bisher getan habe: zu schauspielern, wenn dir dieses unglaubliche Gewicht am Körper hängt. Man muss die Kamera vergessen, aber das ist nicht leicht.
Kristanna Loken: Die Body-Kamera ist an einem Geschirr befestigt, das man am Körper trägt. Sie begleitet die Bewegungen wie ein zweites Ich. Wir wollten, dass alles ganz unmittelbar und gleichzeitig sehr stylish wirkt und haben daher alle möglichen Tricks ausprobiert, die das Medium Film hergibt.
Tele 5: Die letzten vier Folgen der Serie wurden nicht in Vancouver, sondern in Ungarn gedreht.
Kristanna Loken: Das gibt dem Ganzen noch mal eine ganz faszinierende und neue Atmosphäre. Wir haben in einer echten psychiatrischen Klinik gedreht, in einem Gefängnis und in umwerfend schönen Schlössern.
Noah Danby: Es war meine erste Reise nach Europa und ich war überwältigt! Einmal sind wir fürs Wochenende nach München gereist. Meine absolute Lieblingsstadt! Nichts konnte mich darauf vorbereiten. Ich will München unbedingt wiedersehen und dort richtig viel Zeit verbringen!
Kristanna Loken: Wir waren auch am Starnberger See. Das war großartig!
Tele 5: Kristanna, Sie reiten, tanzen und machen Kampfsport.
Kristanna Loken: Wenn ich eine neue Rolle vorbereite, frage ich mich als Erstes: Wo liegt die physische Herausforderung für mich? Welchen Körper hat diese Person? Was für Muskeln hat sie, wie lebt sie, wie sieht sie aus? Dann trainiere ich wie eine Irre, um genau diesen Körper zu bekommen - in der kurzen Zeit, die mir bleibt. Für Männer sind Action-Drehs übrigens einfacher. Sie müssen nicht dauernd ihr Make-up auffrischen, wenn sie schwitzen und sie müssen auch nicht ständig an ihre Haare denken.
Tele 5: Sie sind beim Film, seit Sie 13 sind. Was sind Ihre frühesten Erinnerungen ans Showbusiness?
Kristanna Loken: Mit ungefähr 15 Jahren hatte ich eine Art Erleuchtung. Ich war spätnachts am Set, schaute auf die Kameras, die Lichter und die anderen Schauspieler und plötzlich wusste ich: Das ist es. Das möchte ich für den Rest meines Lebens machen!
Tele 5: Und mittlerweile sind Sie eine echte Sci-Fi-Ikone. Was ist ihre persönliche Beziehung zum Genre?
Kristanna Loken: Nicht, dass ich mich nur auf Sci-Fi-Geschichten stürze. Aber es ist toll, so viel kreative Freiheit zu haben. Ich will nicht in den Fesseln der Realität gefangen sein, sondern darüber hinausgehen. Mich richtig austoben! Aber ich bin auch ein News-Junkie! Ich liebe es, informiert zu sein. Und als Filmschaffende haben wir die Möglichkeit, wichtige Inhalte zu vermitteln. Das ist für mich das ultimative Ziel beim Filmemachen! Gemeinsam mit meinem Vater, der Drehbuchautor ist, arbeite ich gerade an einem Film über die amerikanische Immigrationspolitik.
Noah Danby: Mir ist die Science-Fiction quasi in die Wiege gelegt worden. Meine Mutter ist ein großer Fan. Mit sechs Jahren habe ich schon Filme wie 'Alien' gesehen. Das prägt natürlich.
Tele 5: Kristanna und Noah, wer sind Ihre Vorbilder?
Kristanna Loken: Helen Mirren, weil sie für mich eine starke weibliche Sinnlichkeit verkörpert. Und unsere neue First Family, Obama und seine Frau. Ich denke, dass sie eine echte Inspiration für unser Land sind. Sie bringen uns neues Leben!
Noah Danby: Mein Vorbild ist ein sehr persönliches: meine Frau. Sie inspiriert mich jeden Tag, sobald ich aufwache.
Interview: Michaela Simon, Tele 5
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