Inspektor Lavardin ermittelt auf Tele 5 in Claude Chabrols Hühnchen in Essig am Mittwoch, 09. März 2005, 20.15 Uhr
Grünwald (ots)
Mit dem zynischen Inspektor Lavardin, der für Interpol in die Provinz ausschwärmt, um dort besonders dubiose Mordfälle zu klären, verbinden sich zwei große Namen des französischen Kinos: Claude Chabrol, der für Buch und (zweimal) auch Regie verantwortlich zeichnete, und Jean Poiret, der mit der Rolle des Inspektor Lavardin geradezu sein zweites Ich gefunden zu haben scheint.
Als Jean Poiret 1984 für Chabrols Hühnchen in Essig erstmals in die Kleider des sarkastischen und kantigen Kriminalers schlüpfte, bedeutete diese Rolle für den geborenen Komödianten und Charakterdarsteller einen ebenso willkommenen wie erfolgreichen Imagewechsel ins ernste Fach. Da auch das Nachfolgestück Inspektor Lavardin oder die Gerechtigkeit (1986) erneut einen Riesenerfolg landete, entstand bei Chabrol die Idee zu einer Reihe aus vier TV- Filmen, die allesamt 1988 gedreht wurden. Lavardin repräsentiert in einer kohärenten Typologie den kaltschnäuzigen und keineswegs sympathischen Ermittler aus der Großstadt, der mit wechselnden Kollegen aus der Provinz, die mit seiner intuitiven Intelligenz nicht immer gleichziehen können, schwierige Fälle löst. Poiret, der auch als Autor tätig war (mit François Truffaut schrieb er gemeinsam das Drehbuch zu dessen Drama Die letzte Metro, 1981), drehte nur einen einzigen Film als Regisseur, und zwar 1992 die Beziehungskomödie Das Zebra. Es war sein letzter Film - er starb noch vor der Uraufführung an Herzversagen.
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