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Patientenvertreter werden an Veröffentlichung von Qualitätsberichten der Krankenhäuser gehindert - Gesundheitsministerium muss eingreifen

Berlin (ots)

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) will
verhindern, dass Patientenverbände die Qualitätsberichte von 
Krankenhäusern veröffentlichen können. "Der Gemeinsame 
Bundesausschuss hat eine Vereinbarung von Oktober 2006 beiseite 
geschoben, die den Patientenverbänden Zugriff auf die Daten 
zusichert", kritisiert Prof. Dr. Ingo Heberlein, Patientenvertreter 
des Sozialverband Deutschland (SoVD) im Gemeinsamen Bundesausschuss. 
Heberlein fordert: "Die Daten sind bereits öffentlich und müssen 
uneingeschränkt zugänglich sein."
Die Krankenkassen veröffentlichen die Qualitätsdaten der 
Krankenhäuser seit einigen Monaten auf ihren Internet-Portalen, die 
zum Teil nur für die eigenen Versicherten zugänglich sind. Für Laien 
sind die Informationen außerdem nur schwer verständlich.
Die Patientenorganisationen wollen in Kooperation mit der 
Bertelsmann-Stiftung ein eigenes Internet-Portal anbieten, das die 
Qualitätsberichte der Krankenhäuser leicht verständlich, vergleichbar
und nutzerfreundlich aufbereitet. Ziel ist, dass Patienten das für 
sie am besten geeignete Krankenhaus finden können. Daraufhin hat der 
G-BA beschlossen, den Patientenvertretern bis auf weiteres den 
Zugriff auf die Daten zu verweigern.
"Es ist völlig unverständlich, warum den Krankenkassen die 
Veröffentlichung erlaubt ist und den Patientenvertretern dies 
verweigert wird," erklärt Prof. Dr. Heberlein. "Hier muss sich das 
Bundesgesundheitsministerium einschalten und gesetzlich 
sicherstellen, dass eine unabhängige Veröffentlichung und Auswertung 
der Qualitätsberichte möglich wird."
Eine unabhängige Internetplattform schafft mehr Transparenz für 
die Versicherten und ist daher unverzichtbar.
An dem Projekt "Weiße Liste" mit der Bertelsmann-Stiftung sind 
folgende Patientenorganisationen beteiligt: Deutscher Behindertenrat,
Verbraucherzentrale Bundesverband, Deutsche Arbeitsgemeinschaft der 
Selbsthilfegruppen.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Pressekontakt:

Kontakt:
Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

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