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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD fordert Unisex-Tarife bei der privaten Altersvorsorge

Berlin (ots)

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) begrüßt und
unterstützt den Vorstoß von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt
und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, bei der Riester-Rente
Unisex-Tarife einzuführen. "Eine Angleichung der Tarife im Rahmen der
staatlich geförderten privaten Altersvorsorge, wie wir sie bereits
bei der Einführung der Riester-Rente gefordert haben, ist allein
schon aus verfassungsrechtlichen Gründen dringend geboten, betonte
Präsidiumsmitglied Brigitte Pathe am Mittwoch in Berlin. Denn der
Staat fördere und zertifiziere die Versicherungsprodukte der privaten
Versicherer. Dies erfordert dann aber auch die Festlegung von
Kriterien, die vor dem Gleichberechtigungsgebot des Grundgesetzes
bestehen könnten.
Im Gegensatz zur gesetzlichen Altersversorgung legen die
Rentenversicherer bei der Berechnung der so genannten Riester-Rente
die statistisch höhere Lebenserwartung von Frauen zugrunde. Wollen
Frauen im Alter daher eine gleich hohe monatliche Rente beziehen wie
Männer, müssen sie höhere Beiträge einzahlen.
"Die Unterscheidung nach Geschlecht zur Risikoberechnung mag
versicherungsmathematisch Sinn machen. Der Staat aber darf diese
Unterscheidung nicht machen",  meinte Frau Pathe. Dies sei eine
direkte Diskriminierung von Frauen. Sie forderte, das Kriterium der
Geschlechtsneutralität in die Zertifizierung für die private
Altersvorsorge mit aufzunehmen und bereits bestehende Verträge
entsprechend nachzubessern.
Auch auf europäischer Ebene gebe es Überlegungen, Unisex-Tarife
gesetzlich zu verankern, erläuterte Frau Pathe. Gegen den Widerstand
der Versicherungswirtschaft plane die EU-Sozialkommissarin Anna
Diamantopoulou eine umfassende Antidiskriminierungsrichtlinie, mit
der Unisex-Tarife in der betrieblichen und auch in der privaten
Vorsorge erzwungen werden sollten. Positive Beispiele gebe es
bereits: In Frankreich und Belgien habe der Gesetzgeber in den
betrieblichen Gruppenversicherungen  geschlechtsneutrale Tarife
vorgeschrieben.
V.i.S.d.P.: Hans-Jürgen Leutloff

Pressekontakt:

Hans-Jürgen Leutloff
SoVD-Bundesverband
Abteilung Sozialpolitik
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 120/121
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: hans-juergen.leutloff@sovd-sozialpolitik.de

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