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Sozialverband Deutschland (SoVD)

Fachtagung "Stärkung der häuslichen Pflege": SoVD und ver.di fordern die Einführung eines Pflegezeitgesetzes

Berlin (ots)

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) und die
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) sprechen sich für die 
Einführung eines Pflegezeitgesetzes aus. Dies soll den Pflegenden 
eine kurzfristige, zeitlich begrenzte Freistellung ohne Verlust des 
Arbeitsplatzes ermöglichen.
ver.di und SoVD schlagen deshalb eine Freistellung von bis zu 
sechs Monaten vor, mit der Möglichkeit, diese innerhalb von drei 
Jahren einmal zu verlängern. Grundsätzlich sollte die Pflegezeit 
nicht zu lang sein, um die Wiederaufnahme der Berufstätigkeit zu 
erleichtern. Ein Rückkehrrecht auf eine gleichwertige Vollzeitstelle 
muss gewährleistet sein. Die Pflegezeit kann bei einem akuten Pflege-
oder Krankheitsfall oder zur Sterbebegleitung in Anspruch genommen 
werden. Sie kann zur Pflege
oder zur Organisation einer professionellen Pflege genutzt werden. 
Erforderlich sind außerdem flexiblere Arbeitszeiten für Pflegende zum
Beispiel durch Arbeitszeitkonten sowie ein stärkerer Rechtsanspruch 
auf eine Reduzierung der Arbeitszeit.
Hintergrund für die gemeinsame Forderung ist der Wunsch der großen
Mehrzahl betroffener Menschen, die zuhause gepflegt werden möchten. 
Daher müssen die Stärkung und die Weiterentwicklung der häuslichen 
Pflege im Vordergrund stehen. Ambulante, halb- und vollstationäre 
Angebote müssen besser miteinander vernetzt werden. Gleichzeitig ist 
es erforderlich, die Situation der pflegenden Angehörigen zu 
verbessern und sie zu entlasten. Dafür müssen ambulante 
Kurzzeitpflege und Tagespflege ausgebaut werden. Außerdem muss das 
Angebot an Beratungsstellen und Pflegekursen erweitert werden.
Grundsätzlich müssen auch Pflege und Beruf besser vereinbar 
werden, um Belastungen zu reduzieren und Perspektiven auf dem 
Arbeitsmarkt zu erhalten. Bislang sind 34 Prozent der pflegenden 
Frauen und 15 Prozent der pflegenden Männer gezwungen, ihre 
Berufstätigkeit einzuschränken oder gar aufzugeben.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Kontakt:

Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

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