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Deutscher Behindertenrat (DBR): Angriff auf das Lebensrecht behinderter Menschen

Berlin (ots)

Der nationale Ethikrat, ein vom Kanzler
einberufenes Beratergremium befürwortet nun eine "begrenzte"
Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID).
Ohne das ernsthaft versucht wurde Menschen mit Behinderungen in
die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen, wurden durch diese
Entscheidung einseitig eine Weichenstellung vorgenommen, die die
uneingeschränkte Daseinsberechtigung von Menschen mit Behinderungen
in Frage stellt.
Die im deutschen Behindertenrat zusammengeschlossenen Verbände
sehen diese Form der Zulassung als einen Einstieg in die
Unterscheidung menschlichen Lebens in Lebenswert und Lebensunwert.
Dies stellt für Menschen mit Behinderungen einen massiven Angriff auf
die Menschenwürde dar. "Es ist unglaublich, dass im Europäischen Jahr
der Menschen mit Behinderungen ein Kanzlerberatungsgremium Menschen
wegen ihrer Behinderung zur Selektion freigibt" empört sich Dr.
Stefan Heinik, Sprecher des DBR.
In diesem Jahr bemühen sich die europäischen Regierungen besonders
um die Verbessung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen.
In Deutschland steht diese Jahr unter dem Motto Gleichstellung,
Selbstbestimmung und Teilhabe, hier setzt eine Einführung der PID ein
falsches Signal und spricht der ursprünglichen Zielsetzung des Jahres
Hohn.
Um eine Zulassung der PID auch in Deutschland zu rechtfertigen,
wird immer wieder das sogenannte schwere Leiden von seltene und
extreme Krankheiten angeführt. Diese Krankheiten werden allerdings
nicht in einer Indikationsliste aufgeführt. Eine solche Auflistung
würde auch im direkten Widerspruch zum Grundgesetz stehen dass im
Artikel drei besaget, das Menschen aufgrund ihrer Behinderung nicht
benachteiligt werden dürfen.
Da eine Definition des sogenannten schweren Leidens nicht möglich
ist, besteht die große Gefahr einer willkürlichen Ausweitung der PID.
Insgesamt setzt sich hiermit eine Logik fort, die sich bereits in
der diskriminierenden Abtreibungsregelung (behinderte Kinder können
bis zum Tage der Geburt im Rahmen der medizinischen Indikation
abgetrieben werden) und in der Technik der pränatalen Diagnostik
manifestiert hat.
Rückfragen:
Deutscher Behindertenrat (DBR)
Sekretariat des DBR: 
Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V. (ABiD)
Am Köllnischen Park 6/7, 
10179 Berlin, 
Telefon: 030/27593429
Telefax: 030/27593430, 
Mail:  abid@behindertenrat.de, 
www.behindertenrat.de

Original content of: Deutscher Behindertenrat (DBR), transmitted by news aktuell

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