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Berlin - Die "Stadt der 1000 Fragen"
Ein 900seitiges Buch mit Fragen zur Bioethik legt die Aktion Mensch als Zwischenergebnis ihres 1000Fragen-Projektes vor

Berlin (ots)

Mit über 40 Veranstaltungen macht die Aktion Mensch
in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern im Rahmen
ihres 1000Fragen-Projektes Berlin vom 18. bis 24. September zur
"Stadt der 1000 Fragen". Höhepunkt ist die "Nacht der 1000 Fragen",
in der die bislang mehr als 8500 gesammelten Fragen und eine Auswahl
von Kommentaren zur Bioethik in einem Buch an Vertreter aus Politik,
Wissenschaft und Wirtschaft übergeben werden. "Das Buch möchte einen
wichtigen Beitrag zur bioethischen Debatte leisten", erklärte der
Geschäftsführer der Aktion Mensch, Dieter Gutschick, heute bei einer
Pressekonferenz in Berlin. "Wer sich auf die ganze Komplexität des
Projektes einlässt, dem eröffnen die vielen Fragen und Kommentare
einen tiefen Einblick in die Ängste und Hoffnungen, die viele
Menschen mit den Entwicklungen in Medizin und Biotechnologie
verbinden und die die Grundlagen der öffentlichen Meinung zu
bioethischen Themen bilden."
Über dem Brandenburger Tor wird vom 18. bis 24. September nachts
die Frage zu lesen sein: "Beginnt Karriere bald schon im
Reagenzglas?", auf dem Gebäude der Staatsoper: "Was wollen wir, wenn
alles möglich ist?", auf der Siegessäule "Gibt es ein Leben ohne
Leid?" und am Zeughaus Unter den Linden leuchtet die alles
entscheidende Frage "Wohin Gen?".
"Die Projektionen auf historische Bauwerke der Hauptstadt sollen
das gemeinsame Nachdenken über die Zukunft der Gesellschaft
symbolisieren", so die Leiterin des 1000Fragen-Projektes, Heike
Zirden. Eine ganze Woche lang werde Berlin im Zeichen der
Bioethik-Debatte stehen. Vom 18. bis 24. September werden in
Vorträgen und Diskussionsrunden, in Kabarett-, Theater- und
Filmvorführungen Themen wie "Genforschung", "Gentests", "Klonen",
"Sterbehilfe" oder "Pränataldiagnostik" beleuchtet.
Höhepunkt der Veranstaltungswoche ist die "Nacht der 1000 Fragen"
am 24. September im Zeughaus Unter den Linden. Darin übergibt die
Aktion Mensch das Buch mit allen gesammelten Fragen an den
Präsidenten des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse; dem
Vorstieznden der Bundestags-Enquete-Kommission "Ethik und Recht der
modernen Medizin", René Röspel; den Vorsitzenden des Nationalen
Ethikrates, Spiros Simitris; den Präsidenten der Deutschen
Forschungsgemeinschaft, Ernst-Ludwig Winnacker, sowie den
Geschäftsführer der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie,
Ricardo Gent. Den Rahmen bildet die Uraufführung einer szenischen
Umsetzung ausgewählter Fragen. "Diese multimediale Inszenierung ist
auch der Versuch, ein theatralisches Forum für die persönlichen
Gefühle der Fragesteller zu schaffen", so der Regisseur und
Bühnenbildner der "Nacht der 1000 Fragen", Fred Berndt, auf der
Pressekonferenz. Zahlreiche namhafte Schauspieler werden sich an der
Aufführung beteiligen, darunter Manfred Zapatka, Peter Kremer,
Elfride Irral, Thilo Prückner, Monika Herwig, Dietrich Mattausch und
die international bekannte Sängerin Janet Williams.
Auch das ZDF beteiligt sich an der "Stadt der 1000 Fragen". Neben
einer Diskussion unter dem Titel "Wollen wir alles wissen" im
Lichthof des Hauptstadtstudios wird der Sender die Aktionen und
Veranstaltungen der Woche in einem mehrstündigen Themenspecial
zusammenfassen. "Damit will das ZDF einen Beitrag zur
gesellschaftlichen Diskussion wichtiger Zukunftsfragen leisten",
erklärte die zuständige Redaktionsleiterin, Hiltrud Fischer-Taubert.
Besonders deutlich wird die thematische Spannbreite in der
filmischen Auseinandersetzung. Egal ob Experimental-, Dokumentar-,
Spielfilm oder TV-Produktion. "Die Themen der Bioethik wurden in den
vergangenen Jahren auf unerschiedlichste Weise aufgegriffen",
berichtete Andreas Wildfang vom Berliner EYZ-Kino, der für die "Stadt
der 1000 Fragen" eine Reihe mit über 20 Produktionen aus aller Welt -
teilweise als Premiere - zusammen gestellt hat. Einen gänzlich
anderen Zugang bietet das "Cafe der letzten Fragen" auf dem Berliner
Sophien-Friedhof. Bei Kaffee und Kuchen diskutieren Betroffene und
Experten über den Funktions- und Bedeutungswandel des Friedhofs. "Es
muss darüber gesprochen werden, wie Friedhöfe gestaltet sein können,
um Trauernde und die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Tod
besser zu unterstützen", erläuterte Otto Inhester, Lehrbeauftragter
der Uni Witten/Herdecke, der mit seinen Studierenden seit einigen
Semestern zu diesem Thema forscht.
Seit Oktober 2002 ruft die Aktion Mensch die Bevölkerung dazu auf,
die Diskussionen um die ethischen Folgen der Entwicklungen in der
Medizin und der Biowissenschaften nicht Politikern und
Wissenschaftlern allein zu überlassen. Damit soll eine stärkere
Beteiligung der Öffentlichkeit an diesen Diskussionen gefördert und
weniger ressourcenstarken Gruppen eine Teilnahme ermöglicht werden.
Unter www.1000fragen.de sammelte sie Fragen zur Bioethik. Mehr als
eine halbe Million Menschen hat die Homepage besucht und mehr als
8.500 Fragen und über 35.000 Kommentare hinterlassen. Nun ist aus den
Fragen ein Buch geworden: Unter dem Titel "Was wollen wir, wenn alles
möglich ist?" ist das rund 900 Seiten starke Werk seit dem 15.
September im Buchhandel. "Chancen der Medizin. Risiken der
Genforschung. Grenzen der Wissenschaft. Dieses Buch gibt keine
Antworten. Es gibt Denkanstöße", so Markus Desaga, Pressesprecher der
Deutschen Verlags Anstalt, die das Buch verlegt hat.
Weitere Informationen:
Christian Schmitz, 
Tel.: 0228/2092-118 oder 0174/3412707,  
christian.schmitz@aktion-mensch.de
Heike Zirden, 
Tel.: 0228/2092-262 oder 0172/2437-262 
heike.zirden@aktion-mensch.de

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