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Aktion Grundgesetz startet Kampagne zu Sozialreformen
Wie reformiert man Solidarität, Verantwortung und Gerechtigkeit?
Mehr als 120.000 Menschen bei bundesweiten Aktionen

Berlin/Bonn (ots)

Vor rund 170 Rathäusern, Landesregierungs-
oder Behördensitzen und auf Marktplätzen in ganz Deutschland  wurden
am heutigen Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen
mit Behinderungen Puzzles zum Thema "Soziale Landschaften"
zusammengesetzt. Außerdem fanden in 160 Städten und Gemeinden
Kundgebungen, Diskussionen, Pressekonferenzen sowie
Kulturveranstaltungen statt, die sich mit den Sozialreformen
auseinander setzten. Insgesamt beteiligten sich bundesweit etwa
120.000 Menschen an diesen Aktionen. Geplant und koordiniert wurden
sie von der Aktion Grundgesetz, einem Bündnis bundesweit arbeitender
Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe. Eine
bundesweite Anzeigenkampagne machte zusätzlich auf die Ziele und
Aktionen des 5. Mai aufmerksam.
Auch am Brandenburger Tor in Berlin setzten rund 600 Politiker,
Prominente aus Wirtschaft und Kultur sowie Menschen mit Behinderungen
unter dem Motto "Was ist sozial?" ein neun mal sechs Meter großes
Puzzle "Soziale Landschaften" zusammen. Es besteht aus einer
Landkarte mit den Umrissen Deutschlands, auf der die Namen von
Städten, Flüssen und Gebirgen durch Begriffe wie "Arbeit", "Bürger",
"Gerechtigkeit", "Solidarität" und "Verantwortung" ersetzt wurden.
"Eine passgenaue Aktion am richtigen Platz zum richtigen Anlass, um
Politiker und Menschen mit Behinderungen miteinander ins Gespräch zu
bringen", so Dr. Antje Vollmer, Vizepräsidentin des Deutschen
Bundestages, vor Ort. Weitere prominente Akteure in Berlin waren
unter anderem: Dr. Hermann Otto Solms, Vizepräsident des Deutschen
Bundestages, Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, Karl-Hermann
Haack, MdB und Beauftragter der Bundesregierung für die Belange
behinderter Menschen, Hubert Hüppe, MdB und Sprecher der
Initiativgruppe "Schutz menschlichen Lebens" in der CDU/CSU-Fraktion,
Helga Kühn-Mengel, MdB und Patientenbeauftragte der Bundesregierung,
Wolfgang Zöller, MdB und gesundheitspolitischer Sprecher der
CSU-Landesgruppe. Der CSU-Politiker zu dieser Aktion: "Ich habe mir
diese Karte angeschaut und Begriffe wie �Verantwortung' oder
�Meer der Möglichkeiten' haben mich nachdenklich gestimmt.
Denn diese Worte verdeutlichen, dass es in der Debatte um die
Sozialreformen um weit mehr als rein wirtschaftliche Aspekte geht."
Wie reformiert man Solidarität, Verantwortung und Gerechtigkeit? 
Die Aktionen bildeten den Auftakt zu einer Kampagne, an der sich mehr
als 60 bundesweit arbeitende Wohlfahrts- Sozial-, Eltern- und
Selbsthilfeorganisationen beteiligten. Sie werden die
Reformdiskussion kritisch begleiten und auf die konkreten
Auswirkungen für Menschen mit Behinderungen aufmerksam machen.
Außerdem wollen die Organisationen eigene Vorschläge für die
Weiterentwicklung der sozialen Systeme, mehr Eigenverantwortung der
Betroffenen, Entbürokratisierung sowie Impulse für die
Zivilgesellschaft einbringen. Die Verbände sind der Auffassung, dass
das "Soziale" in Deutschland von denen mitgestaltet werden muss, die
auf dessen Zukunftsfähigkeit angewiesen sind. 
Menschen mit Behinderungen und ihre Verbände wollen und werden sich
an dem notwendigen Reformprozess mit ihrer Kompetenz, ihrer
Kreativität und ihrer Erfahrung beteiligen, so die Initiatoren.
Diesen Ansatz befürwortete Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt
heute am Brandenburger Tor ausdrücklich: "Die anstehenden Reformen
können nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen."
Die Aktion Grundgesetz
Seit 1997 streiten über 100 Organisationen der Behindertenhilfe
und -selbsthilfe in der von der Aktion Mensch ins Leben gerufenen
Aktion Grundgesetz für die Gleichstellung von Menschen mit
Behinderungen in Deutschland. Gemeinsames Ziel: das Verfassungsgebot
"Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden." (Art.
3, Abs. 3 GG) im Alltag umzusetzen. Außerdem will die Aktion
Grundgesetz mit Kampagnen das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die
Bedürfnisse und Interessen von Menschen mit Behinderungen
sensibilisieren.
Bildmaterial finden Sie unter
www.ressort-mensch.de/pressestelle/service/poollist.php4?ocat=1912
unter dem Stichwort Aktion Grundgesetz 5. Mai 2004.
Weitere Informationen unter www.aktion-grundgesetz.de

Pressekontakt:

Aktion Mensch
Christian Schmitz
Telefon: 0228/ 20 92 364 oder 0174/ 34 12 707
E-Mail: christian.schmitz@aktion-mensch.de

Original content of: Aktion Mensch e.V., transmitted by news aktuell

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