Oetker-Gruppe mit 2001 deutlich zufrieden
Einschätzung des
laufenden Jahres vorsichtig optimistisch
Bielefeld (ots)
Die Oetker-Gruppe ist mit dem Geschäftsjahr 2001 nach den Worten des persönlich haftenden Gesellschafters Dr. h. c. August Oetker bei einem um 1,6 % auf 4.407 Mio. Euro gewachsenen Umsatz "deutlich zufrieden"
Das operative, also akquisitions- und kursbereinigte Wachstum der konsolidierten Geschäftsbereiche Nahrungsmittel, Sekt, Schifffahrt und Weitere Interessen lag bei 6,7 %. Unter Einbeziehung des nicht konsolidierten Geschäftsbereiches Bier erreichte die Oetker-Gruppe einen Umsatz von 5.256 Mio. Euro.
Unter dem Einfluss der weltweit tätigen Schifffahrt stieg der Anteil des Auslandsumsatzes auf 64,4 % (Vorjahr 62,6% des Gesamtumsatzes). Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Konsolidierungskreis um 2,7 % auf 15.008 Beschäftigte, in der gesamten Oetker-Gruppe auf 18.993 Beschäftigte.
Bei dem Ausblick auf 2002 zeigte sich Dr. August Oetker vorsichtig optimistisch. Er sei überzeugt, dass die Oetker-Gruppe ungeachtet des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes die Positionen in ihren Märkten ausbauen werde. Die Gruppe sei in guter Verfassung.
Markenartikelgeschäft stärkte Geschäftsbereich Nahrungsmittel
Dr. Oetker-Auslandsunternehmen expandierten kräftig
Der Umsatz des Geschäftsbereiches Nahrungsmittel war mit plus 4,8 % erfreulich. Dazu trug das um 11,9 % gewachsene Markenartikelgeschäft der Dr. Oetker-Auslandsunternehmen besonders bei. In Deutschland, dem wichtigsten Markt, lag der Umsatz mit plus 1 % nur leicht über Vorjahr. Besonders positiv entwickelten sich Müsli, Pizzen und Fertigdesserts von Dr. Oetker sowie die Meeresspezialitäten von Costa. In Westeuropa erschloss Dr. Oetker mit dem Pizzasortiment mit gutem Erfolg neue Ländermärkte in Norwegen, Finnland und England. In Osteuropa standen die klassischen Sortimente im Vordergrund der Marktaktivitäten.
Auch die weiteren Nahrungsmittelunternehmen, die für die Zielgruppe Großverbraucher unterschiedliche Sortimente herstellen, zeigten sich mit einem Plus von 3,5 % und einem Umsatz von 325 Mio. Euro zufrieden.
Von der 2002 in Deutschland spürbaren Konjunkturschwäche und Kaufzurückhaltung der Verbraucher sei auch Oetker betroffen, gravierende Einbrüche blieben dem Unternehmen aber bisher erspart, sagte Dr. Oetker.
Umsatzwachstum von Henkell & Söhnlein 3,1 %
Ergebnis stellte zufrieden
Der von den Henkell & Söhnlein Sektkellereien geführte Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen entwickelte sich in weiterhin schwierigen Märkten planmäßig und erzielte bei einem um 3,1 % auf 619 Mio. Euro gestiegenem Umsatz ein zufrieden stellendes Ergebnis. Auf dem mit minus 3,4 % rückläufigen deutschen Sektmarkt entwickelten sich die Sektmarken von Henkell & Söhnlein knapp auf Vorjahresniveau und damit besser als der Markt. Deutliche Zuwächse verzeichneten Henkell Trocken und Söhnlein Brillant.
2001 baute Henkell & Söhnlein angesichts des stetig wachsenden Weinmarktes das Markenweinportfolio aus. Das Unternehmen führt nunmehr die Weinmarken Deinhard Trocken, Csárdás und Balaton.
Wachstum zeigte auch der Wodkamarkt, in dem Wodka Gorbatschow mit über 14 Millionen Flaschen unverändert Marktführer blieb.
Auch mit seinen Auslandsunternehmen zeigte sich Henkell & Söhnlein zufrieden. In Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei wurde Wachstum erzielt, nur in Polen musste in einem preisaggressiven Markt ein Absatzrückgang hingenommen werden.
Umstrukturierung der Brauereien
Binding-Gruppe wird Radeberger Gruppe
In dem erneut rückläufigen Biermarkt setzten die nicht konsolidierten Brauereien der Oetker-Gruppe ihre Neuausrichtung fort. Unter dem Motto "Marge statt Menge" wurden bewusst niedrigpreisige Mengen abgebaut, die nicht wirtschaftlich zu vermarkten waren. Dies und der Absatzrückgang der Regionalmarken Binding, Berliner Kindl und DAB führte zu einem um 9 % geringeren Absatz, wogegen der Umsatz nur um 4,2 % auf 849 Mio. Euro sank.
Besonders konzentrieren wird sich die in Kürze in Radeberger Gruppe umbenannte Binding-Gruppe auf die nationalen Marken Radeberger, Clausthaler, Schöfferhofer und Selters, die um Spezialitäten wie Henninger Radler, Binding Lager und Berliner Kindl Weiße und um die Regionalmarken ergänzt werden.
Reedereigruppe erzielte 1.954 Mio. Euro Umsatz (plus 0,8 %)
Operatives Wachstum erreichte 12,6 %
In der internationalen Schifffahrt trat 2001 die prognostizierte harte Landung ein, da das Weltwirtschaftswachstum drastisch zurückging und zahllose Schiffsablieferungen ein Überangebot im Frachtverkehr schufen, das die Raten unter Druck setzte. Wegen dieser Faktoren und des Auslaufens eines Gasgeschäftes in Ecuador verzeichnete die Reedereigruppe Hamburg Süd nur ein Wachstum von 0,8 % auf 1.954 Mio. Euro Umsatz. Das um dieses Gasgeschäft und Währungseffekte bereinigte, operative Wachstum betrug 12,6 %. Das betriebswirtschaftliche Ergebnis der Hamburg Süd war durchaus zufrieden stellend.
Die Reederei setzte im vergangen Jahr 100 Schiffe, davon 19 gruppeneigene ein. Die Container-Liniendienste machten 75 % der Umsätze aus, die Trampschifffahrt die restlichen 25 %.
Um den Umfang ihrer Dienstleistungen zu verbessern, dehnte die Hamburg Süd den Dienst von Südamerika und der Westküste USA nach Asien aus.
Für 2002 ist nicht zu erwarten, dass sich eine durchgreifende weltwirtschaftliche Verbesserung einstellt. Außerdem wird der Druck auf die Frachtraten durch zahlreiche Neubauten aufrecht erhalten. Eine deutliche Besserung wird erst für Mitte 2003 erwartet.
Bankhaus Lampe behauptete sich in schwierigem Umfeld
Beitragseinnahmen bei Condor Leben stagnierten
Dem von einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geprägten Umfeld konnte sich der aus dem Bankhaus Lampe und der Versicherungsgruppe Condor gebildete Geschäftsbereich Finanzdienstleistungen nicht entziehen. Das Bankhaus Lampe schloss gerade noch zufrieden stellend ab, behauptete sich aber mit Blick auf einige Wettbewerber gut.
Zusammen mit ihren Tochtergesellschaften bewegte sich die Bank mit einer Bilanzsumme von 3,5 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Das Geschäftsvolumen stieg nur unwesentlich auf 3,7 Mrd. Euro an.
Aufgrund einer zufrieden stellenden Geschäftsentwicklung in den ersten Monaten betrachtete das Bankhaus Lampe das Jahr 2002 vorsichtig optimistisch.
Bei der Condor Sachversicherung und dem Kraftfahrtversicherer Optima erhöhten sich die gebuchten Bruttobeträge um 12 % bzw. 35 %. Die bedeutendste der Versicherungen, die Condor Leben, verblieb dagegen mit ihren Beitragseinnahmen auf Vorjahresniveau, während die Branche um 3,1 % wuchs.
Unterschiedliche Entwicklungen im Geschäftsbereich Weitere Interessen
Umsatz ging um 4 % zurück
Der Umsatz der Unternehmen, die im Geschäftsbereich der Weiteren Interessen zusammengefasst sind, war mit einem Umsatz von 537 Mio. Euro um 4 % rückläufig. Während aufgrund der Schließung unrentabler Filialen bei dem Berliner Lebensmittelfilialisten Meyer & Beck der Umsatz um 17,7 % sank, im vergleichbaren Filialbestand allerdings fast konstant blieb, war das Geschäftsjahr bei der Chemischen Fabrik Budenheim und ihren Tochtergesellschaften erfreulich in Umsatz und Ergebnis. Das auf Phosphate und Phosphatspezialitäten ausgerichtete Unternehmen wuchs um 11,9 %. Die fünf Luxushotels der Oetker-Gruppe lagen 2001 im Umsatz knapp über dem guten Vorjahr und im Ergebnis im Zielfeld.
Konzernbilanz: Eigenkapitalquote auf 32,9 % gestiegen,
erfreulicher Cash-Flow von über 300 Mio. Euro erwirtschaftet
Die Konzernbilanz der Dr. August Oetker KG, Holding der Oetker-Gruppe, schloss mit einer Bilanzsumme von 2.954 Mio. Euro ab. Gegenüber Vorjahr (2.884 Mio. Euro) zeigte sich ein Anstieg von 2,4 %. Dr. Ernst F. Schröder, persönlich haftender Gesellschafter und Finanzchef der Dr. August Oetker KG, wies darauf hin, dass der Anstieg um 70 Mio. Euro vor allem auf Erstkonsolidierungseffekte zurückzuführen ist.
Bereinigt um Erstkonsolidierungseffekte lagen die laufenden Investitionen der Firmen des Konsolidierungskreises bei 171 Mio. Euro und damit um 45 Mio. Euro unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände zeigten gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 20 Mio. Euro auf 172 Mio. Euro.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden mit 146 Mio. Euro bilanziert, die Beteiligungen mit 165 Mio. Euro.
Das Kommanditkapital der Holding wurde auf 200 Mio. Euro erhöht. Die Gewinnrücklagen im Konzernabschluss stiegen durch Konsolidierungen, Thesaurierungen und Umrechnungseffekte auf 157 Mio. Euro.
Das Eigenkapital stieg gegen über dem Vorjahr um 155 Mio. Euro auf 972 Mio. Euro an. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 28,3 % auf 32,9 % der Bilanzsumme.
Dr. Ernst F. Schröder sagte, bei auf 172 Mio. Euro gesunkenen Abschreibungen sei ein erfreulicher Cashflow erwirtschaftet worden, der durchaus respektabel über 300 Mio. Euro lag.
Anlage: Kennzahlen 2001 des Konsolidierungskreises
Kennzahlen zum Konzernabschluss der Dr. August Oetker KG (Konsolidierungskreis der Oetker-Gruppe)
2000 2001
Umsatz (in Mio. Euro) 4.336 4.407 davon:
- Nahrungsmittel 1.238 1.297 - Sekt 600 619 - Schifffahrt 1.938 1.954 - Weitere Interessen 560 537
davon:
- Inland 1.620 1.567 - Ausland 2.716 2.840
Erträge aus Beteiligungen (in Mio. Euro) 27 41
Abschreibungen (in Mio. Euro) 192 172
Investitionen (in Mio. Euro) 216 171 ohne Erstkonsolidierungen
davon: - Nahrungsmittel 48 57 - Sekt 20 14 - Schifffahrt 113 62 - Weitere Interessen 35 38
Eigenkapital (in Mio. Euro) 817 972 % der Bilanzsumme 28,3 32,9
Bilanzsumme (in Mio. Euro) 2.884 2.954
Cash Flow (in Mio. Euro) > 230 > 300
Beschäftigte 14.607 15.008 davon: - Nahrungsmittel 6.920 7.135 - Sekt 1.956 2.097 - Schifffahrt 2.265 2.500 - Weitere Interessen 3.466 3.276
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. August Oetker KG Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit Dr. Rolf Mühlmann Telefon: 0521/155-2619 oder 155-2862 Fax: 0521/155-11 2619 E-Mail: Presse@oetker.de
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