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VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie

Zurückgehende Margen und exorbitante Explosion der Kosten für Orangensaftkonzentrat kennzeichnen das Jahr 2006
Die deutsche Fruchtsaftindustrie zieht erste Bilanz zum Wirtschaftsjahr 2006

Bonn (ots)

In einer ersten Bilanz zum Wirtschaftsjahr 2006 sieht
der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie keinen Anlass zum 
Optimismus. Der allgemeine Konsumanstieg während des Fußballsommers 
wirkte sich auf die Branche nicht aus. Er wurde überdies begleitet 
von einer dramatischen Kostenexplosion bei Orangensaftkonzentrat, die
durch die sehr verhaltenen Preissteigerungen auf Seiten des Handels 
nicht aufgefangen werden konnte. So lautet das Resümee für 2006: Beim
Absatz der Produkte per 31.12.2006 wurden im Vergleich zum Vorjahr 
die Ziele nicht erreicht, beim Umsatz dagegen ist eine positive 
Entwicklung zu verzeichnen. Diese fängt aber bei Weitem nicht die 
Kostensteigerungen, insbesondere bei Orangensaftkonzentrat, auf. 
Nicht berührt ist davon in gleichem Maße das Betriebsergebnis. Hier 
klafft nach wie vor zwischen Aufwand und Ergebnis eine große Lücke. 
Die Margen in der Fruchtsaftindustrie sind auch in 2006 weiter 
zurückgegangen. Der Pro-Kopf-Verbrauch bei Fruchtsäften und 
Fruchtnektaren wird im Jahre 2006 unter der 40-Liter-Marke bleiben. 
Dabei zeichnet sich ab, dass trotz eines leichten Rückgangs bei 
Apfelsaft dieser nach wie vor als des Deutschen liebstes Kind Platz 1
vor dem Orangensaft einnimmt. Orangensaft hat im letzten Jahren 
aufgeholt.
Kostenexplosion bei Orangensaftkonzentrat
Kostensteigerungen bei Orangensaftkonzentrat aus Brasilien, dem 
Hauptlieferant der deutschen und europäischen Fruchtsaftindustrie, 
beeinflussten den dramatischen Verlauf des Wirtschaftsjahres 2006 in 
der deutschen Fruchtsaftindustrie. Die Ursachen dafür sind 
vielfältig. So z. B. niedrigere Produktion in Brasilien, bedingt 
durch die Sanierung der Plantagen, niedrige Produktionsergebnisse in 
Florida, verursacht durch Hurrikans und Pflanzenerkrankungen, sowie 
die Entwicklung neuer Märkte, wie z. B. in China, Russland und 
Osteuropa. Dies führt zu einer größeren Nachfrage und daraus 
resultieren geringe Vorräte. Darüber hinaus war die brasilianische 
Industrie konfrontiert mit einer dramatischen Abwertung des Real 
gegenüber dem US-Dollar und niedrigere Gewinne für die Anbauer 
bedeuten letztlich auch niedrigere Orangenproduktion. Die daraus 
resultierenden Kostensteigerungen um mehr als 180 Prozent in den 
letzten 15 Monaten zwangen die Unternehmen der deutschen 
Fruchtsaftindustrie, deutliche Preissteigerungen pro Liter 
Orangensaft umzusetzen. Diese müssen sich - wenn auch differenziert 
zwischen den Fruchtsaftunternehmen - bis zu ca. 25 Cent pro Liter 
Orangensaft bewegen. Nicht alle Handelshäuser haben diese dramatische
Entwicklung in der Fruchtsaftindustrie mit adäquaten Preismaßnahmen 
zur Kenntnis genommen. Die Fruchtsaftindustrie wird weiter hartnäckig
darum kämpfen, die exorbitanten Kostensteigerungen bei 
Orangensaftkonzentrat preiswirksam weitergeben zu können. Es ist zu 
befürchten, dass es im Laufe des Jahres 2007 zu einer Verknappung bei
Orangensaftkonzentrat kommt.
Gute Apfelernte bringt steigende Apfelsaftproduktion
Die Apfelernte 2006 in Deutschland war gut, wenn auch nicht alle 
Bundesgebiete gleichermaßen zufriedenstellende Ergebnisse bei der 
Herstellung von Apfelsaft "einfahren" konnten. Die voraussichtliche 
Keltermenge Apfelsaft im Jahre 2006 beträgt ca. 550 Millionen Liter 
und liegt deutlich über der Herstellungsmenge 2005. Die Qualität der 
Apfelsäfte ist hervorragend und trägt höchsten Verbraucheransprüchen 
Rechnung.
Positives Image und Produktinnovationen
Fruchtsaft genießt nach wie vor ein uneingeschränkt positives 
Image. Seine Bedeutung als Baustein einer gesunden und ausgewogenen 
Ernährung ist unangefochten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 
e. V. (DGE) betrachtet Fruchtsaft nicht als ein Getränk unter vielen,
sondern stuft Fruchtsaft als pflanzliches Lebensmittel ein. Damit 
wird ein Glas Fruchtsaft im Rahmen der weltweiten Aktion "5 am Tag" 
als genauso wertvoll angesehen wie eine Portion Obst oder Gemüse. Die
Weltgesundheitsorganisation WHO unterstützt diese Bewegung mit 
analogen Empfehlungen. Dies ist die ideale Voraussetzung, um den 
klassischen Fruchtsaft als Basis für innovative fruchthaltige 
Produkte mit Zusatznutzen einzusetzen. Fruchtsäfte mit Vitamin-, 
Mineralstoff- oder Ballaststoffergänzungen liegen bereits heute im 
Trend. Die Innovationsfähigkeit der Branche ist noch lange nicht 
ausgeschöpft und gibt der gesamten Fruchtsaftindustrie Anlass, trotz 
der schwierigen Situation positiv in die Zukunft zu schauen. Die 
Rohstoffe und Fruchtsaftkonzentrate werden weltweit bezogen und die 
Aufwendungen, die für die Qualitätskontrolle und -erhaltung betrieben
werden, honorieren die Verbraucher auch. Sie sind bereit, 
entsprechende Preise zu bezahlen, weil sie wissen, dass die deutsche 
Fruchtsaftindustrie Produkte aus Früchten herstellt, die von der 
Natur produziert werden.

Pressekontakt:

Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V.
Klaus Sondhauß
- Geschäftsführer -
Mainzer Straße 253
53179 Bonn
Telefon (02 28) 9 54 60-0
www.fruchtsaft.org

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