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Emissionshandel: Vorschläge des EP-Umweltausschusses gefährden EU-Luftverkehrsstandort - 42.000 Jobs in Gefahr

Brüssel (ots)

Die Pläne des Umweltausschusses des Europäischen
Parlaments zur Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel 
führen zu gravierenden Wettbewerbsnachteilen für europäische 
Flughäfen und gefährden mehrere zehntausend Jobs am europäischen 
Luftverkehrsstandort. Nach der Diskussion im Umweltausschuss soll das
Emissionshandelssystem für den Luftverkehr bereits am 01. Januar 2010
beginnen, 50 % der Emissionszertifikate versteigert und bei der 
Zuteilung lediglich 90 % der Emissionen aus den Jahren 2004 - 2006 
berücksichtigt werden. Die EU-Kommission hatte ursprünglich 
vorgeschlagen, lediglich drei bis fünf Prozent der Zertifikate zu 
versteigern. Mit dem Vorschlag des Berichterstatters Dr. Peter Liese 
(CDU) diesen Wert auf 50 % anzuheben, wird nun versucht, den Preis 
der Zertifikate künstlich in die Höhe zu treiben.
"Sollten die im Umweltausschuss diskutierten Vorschläge umgesetzt 
werden, droht dem europäischen Luftverkehrsstandort enormer Schaden",
so Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. 
Eine künstliche Verknappung der Emissionszertifikate und eine 
Versteigerungsrate von 50 % werden zu enormen Preissteigerungen und 
Jobverlusten führen. Allein bei der von der EU-Kommission 
vorgeschlagenen Auktionierung von 3 % der Zertifikate rechnen wir mit
einem Verlust von 42.000 Jobs im Luftverkehr und Mehrkosten für die 
Zertifikate von rund vier Mrd. Euro p.a. Gleichzeitig soll das System
für die Bürger aufkommensneutral sein und Erlöse sollen aus der 
Versteigerung Bussen und Bahnen zur Verfügung gestellt werden.
"Angesichts der Subventionierung der Bahnen, deren Infrastruktur 
in der Regel komplett über Steuergelder finanziert wird, ist es nicht
nachvollziehbar, aus welchem Grund hier eine weitere 
Quersubventionierung eingeführt werden soll", erklärte Ralph Beisel.
Die Hoffnung der Flughäfen richtet sich nun auf die Beratungen im 
Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments. Der Berichterstatter 
Dr. Georg Jarzembowski (CDU, EVP-ED Fraktion) hat mit seiner heutigen
Anhörung in Brüssel ein Signal zur Versachlichung der Debatte 
gesetzt. Der Luftverkehr trägt lediglich mit 2,5 % zu den weltweiten 
CO2-Emissionen bei und ist wie kaum eine andere Branche dem globalen 
Wettbewerb ausgesetzt.
"Mit einer europäischen Insellösung für den Luftverkehr, die ohne 
Rücksicht auf die Wettbewerbsfähigkeit unverhältnismäßige 
Preissteigerungen in Kauf nimmt, werden Teile des Luftverkehrs auf 
außereuropäische Ziele, z.B. nach Dubai, umgeleitet. Eine solche 
Regelung wird mehrere zehntausend Arbeitsplätze an europäischen 
Flughäfen kosten, der Nutzen für die Umwelt ist leider sehr 
begrenzt", so Ralph Beisel.
60 Jahre ADV - Bundesverband Deutscher Flughäfen
Die ADV - Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen wurde 
1947 in Stuttgart gegründet und ist damit der älteste Verband der 
zivilen Luftfahrt in Deutschland. Ordentliche Mitglieder der ADV sind
19 internationale Flughäfen und 38 Regionale Verkehrsflughäfen und 
Verkehrslandeplätze.
Ihr gehören als außerordentliche Mitglieder alle Bundesländer, 
verschiedene Städte, der Deutsche Städtetag, IHK und andere 
Institutionen sowie korrespondierend die österreichischen und 
schweizerischen Airports an.
Als Bundesverband der deutschen Flughäfen setzt sich die ADV für 
einen leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Luftverkehrsstandort 
Deutschland ein. Sie fordert Rahmenbedingungen, die den 
bedarfsgerechten Ausbau ermöglichen, die optimale Nutzung der 
vorhandenen Kapazitäten gewährleisten, die Intermodalität 
unterstützen und die Umweltverträglichkeit des Luftverkehrs fördern.

Pressekontakt:

ADV-Büro Brüssel
Jens Gieseke
Tel. 0032 2 500 57 84

Original content of: ADV Deutsche Verkehrsflughäfen, transmitted by news aktuell

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