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Flughäfen warnen vor den Folgen einer Einführung der Umsatzsteuer im grenzüberschreitenden Luftverkehr

Berlin (ots)

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen
(ADV) hat seit Beginn der Beratungen über den Entwurf eines
Steuervergünstigungsabbaugesetzes darauf hingewiesen, dass die
Einführung einer Umsatzsteuer auf grenzüberschreitende Flüge die
vorgegebenen ökologischen und auch fiskalischen Ziele verfehlen
würde.
Die in der Koalitionsvereinbarung angegebene Begründung der Steuer
mit ökologischen Gesichtspunkten lässt unberücksichtigt, dass die
Energiebilanz des Flugzeugs ab Entfernungen über 500 km Luftlinie
kaum ungünstiger ist als die der Hochgeschwindigkeitszüge.
Sie vernachlässigt darüber hinaus völlig  die ökologischen Folgen
einer solchen Maßnahme. Ein Nachfragerückgang infolge einer
Verteuerung der Flugtickets wird zu einer Verschlechterung des
Flugangebots führen, mit der Folge, dass die meisten Reisenden auf
den Pkw ausweichen werden. Die mit Reduzierung des Flugangebots
verbundene Bündelung des Angebots auf größere Flughäfen bedeutet
zudem für viele Passagiere längere Anfahrtswege zum Flughafen. Auch
hier ist der Pkw noch immer das mit Abstand meistgenutzte
Verkehrsmittel. Da dieser bei dem zugrunde zu legenden Besetzungsgrad
den ungünstigsten spezifischen Energieverbrauch aufweist, würde sich
die ökologische Gesamtbilanz entgegen der vorgegebenen Zielsetzung
bei Einführung der Umsatzsteuer nicht verbessern, sondern
verschlechtern.
Die isolierte Einführung der Umsatzsteuer auf grenzüberschreitende
Flüge nur in Deutschland würde auch die Wettbewerbssituation der
deutschen Flughäfen und Fluggesellschaften erheblich belasten, da die
Passagiere auf grenznahe Flughäfen der Nachbarländer ausweichen
können. Zudem würden die deutschen Hub-Flughäfen in erheblichem Maße
Umsteiger aus dem Ausland verlieren.
Bernd Nierobisch, Geschäftsführer der ADV, stellt daher fest: "Es
liegt auf der Hand, dass die eintretenden Verkehrsverlagerungen zu
Verlusten bei den deutschen Flughäfen und Luftverkehrsgesellschaften
führen werden. Damit sind auch die von der Bundesregierung erhofften
Steuermehreinnahmen wenig realistisch, zumal die Erhebung der
Umsatzsteuer mit einem enormen Verwaltungsaufwand verbunden wäre.
Gesamtwirtschaftlich betrachtet kann das Vorhaben nur negativ
bewertet werden."

Pressekontakt:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Carola Wunderlich - Tel. 030-31 01 18-20

Original content of: ADV Deutsche Verkehrsflughäfen, transmitted by news aktuell

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