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Lausitzer Rundschau: Neuer Gammelfleischskandal in Bayern Verhöhnung der Verbraucher

Cottbus (ots)

Verdorbener Fisch und gammliges Fleisch - es ist
kaum ein Jahr her, dass der Freistaat Bayern die Gemüter mit einem 
großen Lebensmittelskandal erhitzte. Damals wurde flugs eine 
Krisensitzung in Berlin anberaumt, auf der 
Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) und seine 
Länderkollegen feierlich Besserung gelobten. Von einheitlichen 
Qualitätsstandards war die Rede, von neuen Zuverlässigkeitsprüfungen 
und von härteren Strafen. Heute lässt sich getrost feststellen, dass 
die Schwüre nicht einmal das Papier wert waren, auf dem sie 
geschrieben standen. Denn wieder ist man in Bayern fündig geworden. 
Und diesmal geht es um eine Firma, die bereits in den 90er-Jahren in 
einen Fleischskandal verwickelt war. Gerade deshalb muss es den 
Konsumenten schrill in den Ohren klingen, wenn das 
Seehofer-Ministerium zu behaupten sucht, die Mechanismen gegen den 
Handel mit Ekelfleisch funktionierten prima. In Wahrheit ist die 
politische Hilflosigkeit kaum noch zu überbieten. Derzeit steht nicht
einmal fest, wie viel Fleisch aus der bayerischen Firma nach Berlin 
gelangte und ob es sich bei ihren Lieferungen nach Brandenburg um 
Qualitätsware oder Schlachtabfälle handelt. Salbungsvolle Worte wie 
Zuverlässigkeit oder Kontrolle grenzen vor diesem Hintergrund an eine
Verhöhnung des Publikums. Das bayerische Verbraucherschutzministerium
ist nicht in der Lage, den schwarzen Schafen der Branche das Handwerk
zu legen. Der zuständige Ressortchef, Werner Schnappauf, sieht sich 
deshalb schon länger mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. 
Spätestens seit dem jüngsten Fleischskandal sollte er ernsthaft 
darüber nachdenken.

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