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Lausitzer Rundschau: Die Zukunft der Braunkohleförderung in der Lausitz Das Schicksal der Region

Cottbus (ots)

Die Emotionen schlagen hoch, wenn in diesen Tagen
über die Zukunft der Braunkohle in der Lausitz diskutiert wird, egal 
ob gestern im Brandenburger Landtag oder auf den Straßen der Städte 
und Dörfer der Region. Die Erregung ist verständlich, denn werden 
alle langfristigen Pläne des Energiekonzerns Vattenfall Wirklichkeit,
dann müssen in Nordostsachsen und Südbrandenburg in den nächsten 20 
bis 30 Jahren noch fast 4000 Menschen den Baggern weichen.
Die Emotionen blockieren jedoch eine sachliche Debatte. Die ist aber 
notwendig, um verantwortbare Entscheidungen zu treffen. Tatsache ist,
dass allein in Brandenburg direkt und indirekt noch immer mehr als 10
000 Arbeitsplätze an der Braunkohleförderung und Verstromung hängen 
und weit und breit kein Ersatz dafür in Sicht ist. Und dass von dem 
in der Lausitz erzeugten Strom erhebliche Mengen in anderen 
Bundesländern verbraucht wird, ist in einem modernen Industrieland 
eine Selbstverständlichkeit. Dass jedoch nicht unbedenklich weiter 
Kohlendioxid aus den Kohlekraftwerken in die Luft gepustet werden 
kann, hat auch die Große Koalition in Potsdam verstanden. Ihre 
Aussage, keine neuen Kraftwerke ohne funktionierende CO2-Abscheidung 
zu genehmigen, ist die Konsequenz. Ohne neue Kraftwerke keine neuen 
Tagebaue.
Gelingt die neue Technologie, dann wird sich nicht nur in Brandenburg
und Sachsen der CO2-Ausstoß drastisch verringern. Gelingt sie nicht, 
steht ganz Deutschland vor einer neuen Energiedebatte, denn noch 
kommt bundesweit ein Drittel des Grundlaststroms aus 
Kohlekraftwerken. Und der Ausstieg aus der Kernenergie ist noch immer
beschlossene Sache.
Angesichts dieser Fakten ist die Forderung, schon jetzt den Einstieg 
in den Kohleausstieg in der Lausitz zu organisieren, realitätsfern. 
Wenn es in einigen Jahren in Deutschland CO2-arme 
Braunkohlekraftwerke gibt, warum dann nicht in der Lausitz? Die Tür 
dazu muss offen bleiben. Gerade weil an der Kohle noch immer das 
Schicksal der Region hängt.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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