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Lausitzer Rundschau: Die Evangelische Kirche und die Braunkohle Zu früh für Schlussstrich

Cottbus (ots)

Dass man mit Lausitzer Braunkohle heizen kann, ist
hinreichend bekannt. Dass man damit auch einander einheizen kann, 
erlebt derzeit die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz (EKBO). Während sich die Landessynode und die 
Kirchenleitung zurückhaltend zu den neuen Tagebauplänen in der 
Lausitz äußerten, sprachen sich die Kreissynoden der Kirchenkreise 
Cottbus und Senftenberg-Spremberg klar dagegen aus.
 "Hemmungslos" und "nicht zu rechtfertigen" seien die neuen Tagebaue,
sagen die Lausitzer Synodalen. Schärfer geht es nicht. Vergleicht man
ihren Text mit dem Beschluss der Landessynode, ist er bemerkenswert 
einseitig: Kein einziger Satz, nicht einmal ein Wort findet sich über
die Menschen, die in der Kohle arbeiten. Sie sind doch auch 
Gemeindeglieder, gehen in den Gottesdienst und zahlen ihre 
Kirchensteuern. Verstehen kann man diese Härte nur, wenn man bedenkt,
dass die Pfarrer der Region schon seit Jahrzehnten Umgesiedelte 
betreuen. Immer und immer wieder mussten Dörfer weichen, ganze 
Kirchspiele verschwanden. Eine Geschichte, die nie zu Ende gehen 
wird, solange es die Kohle gibt. Es ist ein Schlussstrich, den man 
ziehen will.
Und dennoch tut die EKBO gut daran, sich als Landeskirche abwägend zu
äußern. Ohne die Kohle hat die Lausitz im Moment noch keine Zukunft. 
Angesichts der Studien namhafter Klimaforscher ist es richtig, wenn 
die Landessynode zur Schaffung neuer Wirtschaftszweige mahnt und ein 
Umdenken in der Energiepolitik verlangt. Aber das braucht Zeit. Für 
den Schlussstrich ist es deswegen noch zu früh. Zumindest im Moment.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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