Lausitzer Rundschau: Kanzleramtsminister vor U-Ausschuss zur Sachsen-LB Weitsicht und Glück
Cottbus (ots)
Weitsicht gepaart mit Glück dürften den heutigen Kanzleramtschef und früheren sächsischen Finanzminister Thomas de Maizière vor Schlimmerem in der Sachsen-LB-Misere bewahrt haben. Zwar wurde unter seiner Regie die Öffnung der Landesbank hin zu den internationalen Finanzmärkten beschlossen, doch riskante Abenteuer blieben zunächst aus. Nach seinem Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss erscheint glaubwürdig, dass de Maizière versucht hat, die Risiken überschaubar zu halten, auch wenn es nötig war, Geld auf ausländischen Märkten zu akquirieren. Das zeugt von Weitsicht. Tatsächlich sind die Geschäfte erst nach seiner Amtszeit erheblich von den Bänkern ausgeweitet worden und haben letztlich zum Kollaps der Bank geführt. Wie weit die Bankvorstände dabei eigenmächtig und unkontrolliert gehandelt haben, klärt derzeit ein Gutachten von Wirtschaftsprüfern. De Maizière kann jedenfalls von Glück sagen, dass die Glücksspiele unter seiner Ägide im Rahmen blieben. Je mehr jedoch de Maizière seine Hände in Unschuld waschen kann, umso schwerer wiegt die Hypothek für den im August zurückgetretenen Finanzminister Horst Metz und den amtierenden Regierungschef Georg Milbradt. Sie tragen die Verantwortung für das Bankdesaster, das dem Freistaat finanziellen Schaden zugefügt hat und weiter zufügen wird.
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