Lausitzer Rundschau: Regierung sagt Krebs den Kampf an Vor dem Schock
Cottbus (ots)
Es gibt kaum eine Diagnose, die bei Betroffenen und Angehörigen einen größeren Schock auslöst. Krebs gehört noch immer zu den gefürchtetsten Krankheiten in unserem Land. Zwar kann Krebs inzwischen weitaus früher erkannt und besser behandelt werden als noch vor einigen Jahren. Dafür trifft es immer mehr Menschen - und für viel zu viele bleibt die Krankheit trotz zaghafter Hoffnungszeichen ein Todesurteil. Nun hat die Bundesregierung einen Aktionsplan gegen die tückische Krankheit aufgelegt. Nicht nur medizinische Fachbereiche und Krebsregister sollen besser vernetzt werden, auch die Forschung soll stärker in den Fokus rücken. Das ist bitter nötig. Viele Krebspatienten fühlen sich im Dschungel der Angebote oft verloren, wissen nicht, woran sie Qualität messen sollen und greifen oft nach jedem Strohhalm. Das besondere Augenmerk aber liegt auf Vorsorge. Denn im Frühstadium erkannt, besteht bei vielen Krebsarten berechtigte Hoffnung auf Heilung. Es ist nicht das erste Zeichen, dass die Regierung in diese Richtung sendet. Anfang 2008 startete Brandenburg nach Sachsen ein schon 2002 im Bundestag für alle Bundesländer beschlossenes Brustkrebs-Screening, das mithelfen soll, die häufigste Krebserkrankung bei Frauen schon im Anfangsstadium zu erkennen. Weitere Screenings werden folgen. Und ab kommendem Juli soll es für Menschen ab 35 Jahren möglich sein, eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs in Anspruch zu nehmen. Vorsorge ist allerdings eine freiwillige Angelegenheit. Sie beginnt nicht erst mit der Reihenuntersuchung, sondern mit dem Nachdenken über den eigenen Lebensstil. Vorsorge ist besser als Schock-Therapie. Aber sie bekommt erst dann einen Überlebenssinn, wenn sie auch wahrgenommen wird.
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