Lausitzer Rundschau: Die Enzyklika Humanae Vitae Verlässliche Beziehungen
Cottbus (ots)
Ist es wirklich zeitgemäß, im Zeitalter von Aids und Überbevölkerung auf Kondome und Verhütungsmittel zu verzichten? Wenn das Gespräch auf die päpstliche Enzyklika Humanae Vitae kommt, steigt bei vielen Zeitgenossen in der Regel schnell der Blutdruck an. Das Dokument von Papst Paul VI. gilt vielen als die Pillen-Enzyklika, als Symbol für Rückständigkeit und Weltferne der katholischen Kirche. 40 Jahre später freilich sollte man sich ruhig einmal genauer mit dem Dokument beschäftigen. Schon 1968 war das eigentliche Anliegen der Enzyklika der Schutz von Ehe und Familie. Damals waren katholische Würdenträger entsetzt über neue Lebensweisen der damaligen Jugend, über langhaarige Studenten und wild zusammengewürfelte Kommunen. Heute wächst ein Großteil der Kinder in Ehen ohne Trauschein auf, und zwar oft besser als in einem Elternhaus, in dem der Ehekrach schon permanent ist. Aber ist es deswegen falsch, wenn ein theologischer Grundsatztext es wagt, die Lebensform der Ehe und den Wunsch nach verlässlichen Beziehungen in den Vordergrund zu stellen? Sieht man einmal von schlampigen Bluttransfusionen und dreckigen Drogenspritzen ab, haben Menschen, die in einer monogamen und auf gegenseitiger Treue basierenden Beziehung leben, bislang jedenfalls nur ein ausgesprochen geringes Risiko, irgendwann in ihrem Leben einmal die Immunschwächekrankheit Aids zu bekommen.
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