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Lausitzer Rundschau: Commerzbank nutzt Rettungspaket des Bundes Mutig und richtig

Cottbus (ots)

Commerzbank-Chef Martin Blessing hat sich mutig
und richtig verhalten. Mutig deshalb, weil die Diskussion der 
vergangenen Tage die Annahme des Rettungspakets stark erschwert hatte
- nicht zuletzt wegen der kolportierten Äußerungen von Deutsche 
Bank-Chef Josef Ackermann, er würde sich schämen, die Hilfe des 
Staates anzunehmen. Ein falscher Ansatz, wie sich zeigt. Obwohl man 
zunächst geglaubt hatte, nur ein gemeinsamer Akt der privaten Banken 
werde diese vor der Bestrafung an der Börse bewahren, zollen die 
Börsianer der Commerzbank Respekt: Sie belohnen den Mut der 
Commerzbank, sich gegen den Versuch der Stigmatisierung 
durchzusetzen, mit satten Kursaufschlägen.
Mut zeigt Blessing auch deshalb, weil er jetzt ordentlich zulangt: 
Mit 8,2 Milliarden Euro lässt er sich vom Staat eine Kapitalspritze 
verabreichen, die bei mehr als der Hälfte des vorhandenen 
Eigenkapitals liegt. Die Bank hatte das Geld also offenbar bitter 
nötig: Zwar auch wegen der Finanzkrise, aber wohl vor allem wegen der
vor zwei Monaten erst angekündigten Übernahme der Dresdner Bank. Im 
Kern ist die Commerzbank gesund, deshalb hilft ihr die Aufstockung 
ihres Eigenkapitals dabei, das Vertrauen der Kunden zu bewahren. Und 
es hilft ihr, für diese Kunden vor allem aus dem Mittelstand weiter 
Kredite auslegen zu können.
Richtig ist die Annahme der Staatshilfe auch deshalb, weil die 
deutschen Banken im internationalen Wettbewerb sonst Nachteile zu 
befürchten hätten. Denn wenn die Briten und Amerikaner von 
staatlicher Hilfe profitieren müssen, die Deutschen aber aus eigener 
Kraft überleben wollen, obwohl sie alle unter der Finanzkrise zu 
leiden haben, dann ist das zwar aus geschäftsphilosophischen Gründen 
nachzuvollziehen. Aus rein wirtschaftlichen Erwägungen jedoch nicht. 
Und so könnten künftig eher diejenigen stigmatisiert werden, die 
glauben, auf die Finanzhilfe des Staates verzichten zu können.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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