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Lausitzer Rundschau: EU-Agrarminister beschließen Kürzung der Subventionen Strafe für Modernes

Cottbus (ots)

Die Mehrheit der Landwirte in Brandenburg,
Sachsen, Sachsen-Anhalt,  Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern ist 
geschockt, denn die von der Agrarkommission in Brüssel beschlossenen 
Subventionskürzungen betreffen vor allem die ostdeutsche 
Landwirtschaft. Die Europäische Union nimmt ihnen mit Zustimmung der 
deutschen Agrarministerin - auch wenn diese durchaus zäh verhandelt 
hat - Jahr für Jahr Millionen Euro weg.
Nach der Wende hatten sich die Bauern unter großen Geburtsschmerzen 
überwiegend dafür entschieden, die einstigen Landwirtschaftlichen 
Produktionsgenossenschaften (LPG) in eingetragene Genossenschaften 
oder andere Betriebsformen umzuwandeln und weiterhin gemeinsam Felder
und Ställe zu bewirtschaften. Deshalb sind Landwirtschaftsbetriebe im
Osten heute im Durchschnitt sechsmal größer als die in den alten 
Bundesländern. Wissenschaftler halten die ostdeutsche Landwirtschaft 
gerade wegen ihrer Betriebsgrößen für effizient.
Mit der jetzt beschlossenen zusätzlichen Kürzung von Direktbeihilfen 
für Großbetriebe werden damit die bestraft, die sich nach der Wende 
für moderne Strukturen entschieden haben, die sich auf globalisierten
Agrarmärkten bewährt haben und die sich ihnen weiter stellen müssen. 
Kein Wunder also, dass die Landwirte auch in der Lausitz und der 
Elbe-Elster-Region geschockt sind über die Brüsseler Politik mit der 
Sense - umso mehr in einer gesellschaftlichen Situation, in der für 
Banken milliardenschwere Rettungsschirme gespannt werden und die 
Autobranche sowie andere Industriezweige nach Bürgschaften und 
Konjunkturprogrammen lechzen.
Die Bauern in unserer Region treffen die EU-Sparbeschlüsse noch 
besonders hart. Auf märkischem Sand, beeinflusst von Auswirkungen 
durch Tagebaue und durch Klimaveränderungen, sind vernünftige Erträge
nur mit erhöhtem Aufwand zu erzielen. Das wird nicht berücksichtigt.
Die Umleitung des eingesparten Geldes für die Entwicklung des 
ländlichen Raumes, mit der die Subventionskürzungen schmackhaft 
gemacht werden sollen, sind für die ostdeutschen Agrarbetriebe nicht 
einmal das berühmte Trostpflaster. Denn das Geld, so befürchten sie 
aus Erfahrungen der Vergangenheit, komme bei ihnen kaum an. Es werde 
in Projekte gesteckt, die mit der Landwirtschaft nichts zu tun 
hätten, sagen sie. Es wird noch heiß hergehen in den nächsten Wochen 
und Monaten.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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