Lausitzer Rundschau: Grabungen nach Massengrab in Jamlitz abgeschlossen
Großes Verdienst
Cottbus (ots)
Es erscheint ernüchternd: Mit großen Hoffnungen und Erwartungen weit über Brandenburg hinaus haben Archäologen und Denkmalpfleger vor drei Wochen in Jamlitz auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück ihre Grabungsarbeit aufgenommen. Es galt als "Hauptverdachtsfläche" für eines der größten Massengräber eines KZ-Außenlagers bundesweit. Lange Verhandlungen mit dem Eigentümer, viele erfolglose Grabungen in der Umgebung waren der Suche nach 753 nachweislich ermordeten jüdischen KZ-Häftlingen vorausgegangen. Und nun dieses Ergebnis: Viele historisch wertvolle Überreste des KZ-Außenlagers wurden gefunden, aber keine menschlichen Überreste. Die quälende Ungewissheit hat damit noch immer kein Ende. Was noch schlimmer ist: Holocaust-Leugner könnten das Grabungsergebnis als Wasser auf ihre Mühlen empfinden. Viel stärker als diese Befürchtung jedoch wiegt das Verdienstvolle dieser geschichtlichen Aufarbeitung. Das Land Brandenburg - und mit ihm das Amt Lieberose und die Einwohner von Jamlitz - haben endgültig jeden Verdacht zerstreut, dass sie womöglich gar nicht so genau wissen wollten, was sich in der Nazizeit bei ihnen abgespielt hat. Da das ganze Areal um das Grundstück herum Gedenkstätte ist, hat diese jetzt außerdem weiter an Wert gewonnen. Auch dies wird weit über Brandenburg hinaus Beachtung finden.
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