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Lausitzer Rundschau: Zur schlechten Zahlungsmoral bei Kindesunterhalt Der ehrliche Dumme?

Cottbus (ots)

Bundesweit sind es mehrere Hundert Millionen an
Unterhaltsvorschuss, die Jugendämter jährlich leisten, weil Väter 
ihren Pflichten nicht nachkommen.
Dieser "Vorschuss" soll den Alleinerziehenden, zumeist den Müttern, 
die größten Sorgen lindern, wie sie Miete, Einkauf, Strom und all die
Kleinigkeiten finanzieren soll, die ein Kind so braucht.
Insofern ist der "Vorschuss" eine feine Sache - wenn er denn ein 
Vorschuss bleibt. Doch je nach Bundesland treiben die Jugendämter nur
13 bis 25 Prozent des Geldes wieder ein. Der Rest wird aus 
Steuergeldern finanziert. Was man auch noch hinnehmen könnte, 
schließlich sind Kinder und ihre Erziehung eine 
gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dann aber müsste gleiches Recht für 
alle Kinder gelten - Wohlfahrtsverbände fordern seit Langem eine 
steuerfinanzierte Grundsicherung für Kinder.
 Können aber Väter, die sich nur hartnäckig genug weigern, ihre 
Verantwortung problemlos auf die Allgemeinheit abwälzen, bleibt die 
Frage: Warum sind die Ämter nicht hartnäckiger beim Eintreiben der 
Unterhaltsschulden? Ist Arbeitslosigkeit ein Freibrief, Kinder aus 
früheren Beziehungen im Stich zu lassen? Jeder Parksünder wird so 
lange verfolgt, bis er sein Knöllchen bezahlt hat. Bei Vätern, die 
nicht für ihre Kinder zahlen, sollte das ebenso möglich sein. Sonst 
fragen sich alle Männer, die jeden Monat brav und ehrlich ihren 
Unterhalt überweisen, ob sie am Ende die Dummen sind.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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