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Lausitzer Rundschau: Die Katastrophe von Nachterstedt und die Lausitz Milliarden für mehr Sicherheit

Cottbus (ots)

Das Unglück im sachsen-anhaltinischen Nachterstedt
zeigt schmerzhaft, wie unberechenbar die Sanierung der früheren 
Braunkohlentagebaue in den ostdeutschen Revieren ist. Für die 
Spezialisten des Bergbausanierers LMBV ist es nahezu unmöglich, 
jederzeit alle Gefahren auszuschließen. Dass solch ein Unglück - das 
nach heutigem Wissensstand niemand hätte voraussehen können - nun 
vermutlich drei Menschenleben gekostet hat, ist besonders tragisch. 
Es macht nachdenklich.
Gerade diese Tragödie zeigt jedoch, wie wichtig es ist, dass der Bund
und die Länder Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 
gemeinsam seit rund 15.Jahren mehr als neun Milliarden Euro 
investiert haben, um solche Gefahren in Ostdeutschland nach und nach 
zu beseitigen. Denn Nachterstedt kann ohne diese Investitionen 
überall dort sein, wo Braunkohle bis in die 1990er-Jahre abgebaut 
worden ist. Einhundertprozentige Sicherheit gibt es in den 
Braunkohlerevieren nirgends, das zeigen Rutschungen auch in der 
Lausitz immer wieder. Der zu DDR-Zeiten ungenügend sanierte 
Altbergbau, wie an den Beispielen Knappensee und Silbersee bei Lohsa 
(Kreis Bautzen) deutlich wird, birgt noch Jahrzehnte später Gefahren.
Bei der Bergbausanierung geht es - wie häufig fälschlich angenommen -
nicht in erster Linie darum, früheren Indus8trie-Regionen ein 
positives Image zu verpassen oder durch den entstehenden Tourismus 
neue Erlösmöglichkeiten zu schaffen. Es geht in erster Linie um 
Sicherheit - um die Sicherheit der Menschen, die in der Lausitz, im 
Leipziger Südraum oder im Bitterfelder Revier leben. Bergbausanierung
bedeutet auch, das Problem des Grundwasserwiederanstiegs anzugehen. 
Bei der Beurteilung, welche Investition richtig und welche 
überflüssig ist, wird auch in Zukunft zurecht gestritten werden. 
Angesichts der riesigen Aufgaben, die die Braunkohlesanierung nach 
wie vor bereithält, sind die Braunkohleländer dazu verpflichtet, 
diesen Weg auch nach 2012 fortzusetzen - wenn das aktuelle 
Verwaltungsabkommen zur Braunkohlesanierung ausläuft. Es wird noch 
mehr als 20.Jahre dauern, bis die Folgen des jahrzehntelangen Ringens
um den fossilen Brennstoff behoben sind. Denn nach der Sanierung der 
Gruben steht die Sorge um die Wasserqualität und die Frage nach der 
langfristigen Versorgung der Seen mit Frischwasser auf dem Programm. 
Eine Elbewasser-Überleitung in die Lausitz wird zurzeit geprüft. 
Dafür müssen weitere Millionenbeträge fließen. Sie werden in der 
Lausitz zukunftsweisend angelegt sein.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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