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Lausitzer Rundschau: Neuwahlen in Schleswig-Holstein Ohne Respekt

Cottbus (ots)

Das Schauspiel im Kieler Landtag am Donnerstag war
ein Paradebeispiel dafür, wie Politik nicht sein darf: Würdelos, ohne
Stil, ohne ein Mindestmaß an Respekt für den politischen Gegner - und
damit indirekt auch vor dem Bürger.
 Wer sich die vielen verbalen Entgleisungen während der Debatte um 
die Vertrauensfrage von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen 
angetan hat, wird sich zwischendurch mit Grausen abgewendet haben. 
Man muss sich fragen, wie angesichts des bis aufs Blut zerstrittenen,
eitlen Personals und der vergifteten Atmosphäre ein politischer 
Neuanfang in Kiel überhaupt möglich sein soll. Inhalte zählen ja 
schon lange nicht mehr. In der Haut der Schleswig-Holsteiner möchte 
man jedenfalls nicht stecken, die nun auch noch am 27..September 
einen neuen Landtag wählen müssen. Berlin ist nicht Kiel - zum Glück.
An der Großen Koalition im Bund konnte man mit Recht genug 
herummäkeln, die Protagonisten haben aber stets versucht, weitgehend 
verantwortungsvoll zu handeln. Dass durch das traurige Theater im 
hohen Norden dennoch ein Schaden für die Demokratie entstanden ist, 
ist unzweifelhaft. Viele Bürger differenzieren ja nicht und werden 
sich daher angewidert von der Politik insgesamt abwenden.
Die desolate politische Kultur in Schleswig-Holstein ist mit dem 
gestrigen Donnerstag wieder ein Stück mehr zementiert worden. Jetzt 
ist der Weg frei für Neuwahlen. Endlich. Verlassen sollten sich die 
Trickser von Union und SPD an der Förde aber nicht darauf, dass das 
Ergebnis auch so ausfallen wird, wie sie es sich nun ersehnen mögen. 
Es heißt zwar: Der Wähler vergisst schnell. Diesmal aber hoffentlich 
nicht.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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