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Lausitzer Rundschau: Der Streit ums Schulobst
Vor Scham ins Finanzloch

Cottbus (ots)

Das Gezerre um das Schulobstprogramm ist und
bleibt auch nach der Einigung im Vermittlungsausschuss eine 
politische Posse. Landauf, landab wird über den Gesundheitszustand 
der Jugend lamentiert, der Nachwuchs sei zu dick, zu faul, ernähre 
sich falsch und werde immer kränker. Doch wenn dagegen ganz praktisch
etwas getan werden kann, streiten Bund und Länder monatelang 
kleinlich ums Geld, um die Frage, wer für die Finanzierung zuständig 
ist. Peinlicher geht es eigentlich nicht. Zur Erinnerung: Es handelt 
sich nicht um Milliardenbeträge, die für etwas mehr gesunde Ernährung
im Alltag von Kindern aufgebracht werden sollen. Vor allem käme das 
Programm ja jenen Jungen und Mädchen zugute, die aus sozial 
benachteiligten Familien stammen. Es geht lediglich um magere 12,5 
Millionen Euro, auch noch verteilt auf 16 Länder. Peanuts also, wenn 
man bedenkt, wofür in den vergangenen Wochen atemberaubende Summen 
ausgegeben worden sind.
 Trotz Einigung, noch ist das Programm nicht in trockenen Tüchern. 
Der Bundesrat kann in seiner nächsten Sitzung einen Rückzieher 
machen. Jeder Ministerpräsident, der aber sagt, dafür sei kein Geld 
im Haushalt da, sollte vor Scham im nächsten Finanzloch versinken. 
Die Landesfürsten von Union und SPD sind hoffentlich Profis genug, 
dass sie sich einen solchen Affront gegenüber dem Wähler und dem 
Nachwuchs nicht erlauben werden - eine Woche vor der Bundestagswahl.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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