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Lausitzer Rundschau: Neue Konzepte für belastete Militärflächen Schatzsucher

Cottbus (ots)

Anfassen oder liegenlassen? Ehemalige
Militärflächen sind eine Herausforderung. Für Politiker, Behörden 
oder Naturschützer - für die Gesellschaft. Einerseits belastet sie 
ihre Vergangenheit mit heimtückischer Munition oder giftigen 
Schadstoffen. Anderseits hat das Umkrempeln von Boden und Vegetation 
ebenso wie die jahrzehntelange Abschottung weitreichender 
zusammenhängender Gebiete neue reizvolle, oft einzigartige 
Landschaften entstehen lassen. Die geben längst verschwundenen 
Pflanzen Heimat und lassen ausgewanderte Tiere zurückkehren oder sich
neu ansiedeln. Für uns Menschen bieten sie Erlebnisse in der Natur 
und damit Erholung.
 Doch solche Landschaften wollen umsorgt sein, gehegt und gepflegt. 
Das ist nicht zum Nulltarif zu haben.
Allein im vorigen Jahr hat der Bund 46380Hektar 
ehemalige militärische Flächen an 33Standorten überwiegend im
Osten Deutschlands an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt übertragen. 
Sie bewahrt sie wie beispielsweise der Nabu auch - als Nationales 
Naturerbe. Es kann ihnen nur recht sein (und deshalb beteiligen sie 
sich auch), wenn es also durch kluges Agieren gelingt, wie im 
Heideprojekt getestet, die Landschaftspflege kostengünstiger als 
bisher hinzukriegen. Gelingt es nicht, werden sie sich, aber auch die
Anwohner der alten Truppenübungsplätze, immer öfter damit abfinden 
müssen, dass die belasteten Flächen nicht angerührt werden können - 
weil's die klammen Kassen nicht hergeben.
Doch das ist es nicht allein, was das Überleben dieser 
Naturlandschaft ausmacht. Nötig ist vor allem, dass die Menschen der 
Region mit ihr leben und sie als ihren Schatz erkennen. Zwar gibt es 
die Kremserfahrt durch die blühende Heide, die Vorträge oder 
Naturexkursionen. Doch noch wird der Besucher nicht in einen Laden 
geführt, der den Heidelammschinken anbietet, auch nicht in eine 
Gaststätte mit dem Lammkarree von der Prösaer Heidschnucke, und der 
in Südbrandenburg gezapfte Heidehonig wird eher in Lüneburg statt in 
der Lausitz verkauft.
Der Schatz ist noch nicht wirklich entdeckt.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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