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Lausitzer Rundschau: Barack Obama erhält Friedensnobelpreis Geehrt wird eine Idee

Cottbus (ots)

Warum denn nicht? Seit John F. Kennedy im Westen
und Michail Gorbatschow im Osten hat kein Politiker die Welt so 
begeistert wie Barack Obama.
"Er hat ein völlig neues internationales Klima geschaffen", heißt es 
in der Begründung des Osloer Komitees und nicht mehr und nicht 
weniger wurde geehrt.
Die Welt war erstarrt in Gut und Böse, in links und rechts, in 
progressiv und konservativ, in Discount und Bio, in marktliberal und 
sozial fürsorgend. Die Positionen standen (und stehen) sich in 
dunkelster Betonkopf-Tradition vergangener Kalter Kriege gegenüber. 
Weil, ja weil niemand das Undenkbare wagt.
Seit fünf Jahrhunderten eroberten erst Europäer, dann die Amerikaner 
die restliche Welt und plünderten sie aus. Materiell und kulturell. 
Obama steht für das Ende dieser Vorherrschaft des weißen Mannes auf 
der Erde. Viele haben den Amerikanern nicht zugetraut, dass sie über 
ihren Schatten springen und Obama tatsächlich wählen. Doch sie haben 
es getan. Sie haben getan, was undenkbar und eigentlich unmöglich 
schien, was kaum einer in Europa, in Asien oder in der arabischen 
Welt diesem US-Volk zugetraut hatte. Sie haben damit die Welt aus 
ihrer Erstarrung befreit. Unabhängig davon, ob Obama seine Visionen 
umsetzen kann oder nicht.
Der neue US-Präsident hat den Amerikanern und der Welt gezeigt, dass 
Amerika Fehler eingestehen kann, ohne Schwäche zu zeigen. Es ist 
heute überall in der Welt möglich, einen falschen Weg zu verlassen, 
ohne einen Fehler zu machen: Der Wille, das Selbstbewusstsein sind 
wichtiger als das Prinzip.
Oslo hat deshalb nicht Obama geehrt, sondern Amerika. Nicht eine 
einzelne Person, sondern eine Idee. So ist die Kritik vieler an der 
Person Barack Obama schlichtweg falsch. Natürlich hat die nordirische
Nobelpreisträgerin Mairead Corrigan Maguire recht, wenn sie kritisch 
anmerkt, der Preis gehe normalerweise an Menschen, die Krieg und 
Militarismus beenden und nicht an solche, die es ankündigen. 
Natürlich ist auch Lech Walesa zu verstehen, der überrascht sagt: "So
schnell? Zu schnell!"
Sie meinen Obama - das Nobelpreiskomitee den Wandel. Und der Wechsel 
in der Welt, in der Politik und im Miteinander der Menschen kann 
nicht schnell genug gehen. Ja, wir können es!

Pressekontakt:

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Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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