Lausitzer Rundschau: Das Gesicht zum Wettskandal FCE-Trainer Wollitz von Ermittlungsergebnissen betroffen
Cottbus (ots)
Es geht um Millionen, Geldwäsche, mafiöse Machenschaften. Der in Ansätzen aufgedeckte Fußball-Wettskandal gibt den Blick frei auf ein abstraktes Gesamtbild mit mächtigen Hintermännern in China und kleinen Strippenziehern in Berliner Cafés. Alles irgendwie nicht richtig greifbar, weit weg in einer vermeintlichen Parallelwelt. Doch dieser Skandal ist näher als man denkt. Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz muss das jetzt am eigenen Leib erfahren. Aus heiterem Himmel wurde er von den Meldungen überrascht, die plötzlich seine Arbeit der vergangenen fünf Jahre infrage stellten. Jetzt weiß er plötzlich nicht mehr, was wahr und was nicht wahr ist. Ihn sollen Spieler betrogen haben, zu denen er ein enges Verhältnis hatte. Für Wollitz ein Schock, der ihm Tränen in die Augen trieb. Tränen der Wut, Tränen der Enttäuschung. Das Gesicht des verstörten Wollitz stand am Freitag stellvertretend für alle, die sich von mit Absicht daneben geschossenen Bällen und bewusst verursachten Elfmetern in den Grundfesten ihrer Überzeugung erschüttert sehen. Und gerade der Cottbuser Trainer, der sich immer als schonungslos offener Gerechtigkeitsfanatiker präsentiert, ist von den Enthüllungen tief getroffen. Dass er - von Albträumen geplagt - andeutete, sogar professionelle Hilfe suchen zu wollen, um die Situation besser verarbeiten zu können, zeigt, wie sehr ihn die Sache mitnimmt. Dabei hat der Trainer eigentlich andere Sorgen. Die sportlichen Probleme beim FCE sind enorm, Wollitz ist jeden Tag gefordert, den begonnenen Umbruch in Cottbus in die richtige Richtung zu steuern. Dafür braucht er einen klaren Kopf. Den bekommt er nur, wenn der Skandal schnell aufgeklärt und somit sichtbar wird, was wahr und was nicht wahr ist.
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